Barrierefreier Umbau ist abgeschlossen - ausgebauter Geh- und Radweg zwischen Gabersee und Reitmehring ist ebenfalls wieder offen
Es war eines der größten Bauprojekte der Stadt Wasserburg in diesem Jahr: der barrierefreie Ausbau der Bushaltestellen am Wohnheim der Kliniken. Gleichzeitig wurden die Zugänge zu den Haltestellen und der Geh- und Radweg beiderseits der B 304 ausgebaut und auf 3 Meter verbreitert. Die umfangreichen Bauarbeiten sind jetzt abgeschlossen und alle Wege sowie die Haltestelle sind wieder geöffnet.
Rund 1,1 Millionen Euro hat die Stadt Wasserburg hier in nachhaltige Mobilität investiert, denn der Öffentliche Personennahverkehr, Fußgänger und Radfahrer profitieren gleichermaßen von den Baumaßnahmen. Das Projekt wurde vom Freistaat Bayern mit rund 500.000 Euro durch Mittel des GVFG und des RZÖPNV gefördert.
Die beiden Bushaltestellen wurden barrierefrei ausgebaut. Das erhöhte Hochbord ermöglicht einen ebenerdigen Ein- und Ausstieg in die Fahrzeuge. Die Aufstellfläche ist breiter und lässt damit nötigenfalls das Ausklappen der Rollstuhlrampe zu, die üblicherweise in den Niederflurbussen verbaut ist.
Ein taktiles Leitsystem für sehbehinderten Menschen wurde eingebaut. Es bietet einerseits haptische Orientierung durch Rillen und Noppen z.B. beim Einsatz von Blindenstöcken. Andererseits erhalten Menschen mit starken Seheinschränkungen auch eine optische Orientierungshilfe durch die starken Farbkontraste des Bodenbelags.
Neue Wartehäuschen gibt es jetzt in beiden Fahrtrichtungen. Sie sorgen für Witterungsschutz und eine bequeme Sitzgelegenheit auf Holzbänken. Eine Beleuchtung sorgt für ein besseres Sicherheitsgefühl und auch dafür, dass das Fahrpersonal wartende Fahrgäste im Dunkeln besser erkennen kann, um rechtzeitig zu bremsen.
Der Geh- und Radweg südlich der Bundesstraße 304 wurde auf 3 Meter verbreitert. Damit konnte die letzte schmale Stelle zwischen Reitmehring und Wasserburg beseitigt werden, wo der Weg nur eineinhalb Meter breit war. Fußgänger und Radfahrer haben jetzt ausreichend Platz zum Begegnen und Überholen.
Die Rampen zur Unterführung wurden auf beiden Seiten der Bundesstraße ebenfalls auf 3 Meter verbreitert. Der Weg wurde zum Teil neu trassiert, abgeflacht und hat jetzt nirgends mehr eine Steigung von mehr als 6 %. Die Kurvenbereiche wurden zum Teil gestreckt, um geringere Radien zu erreichen. Aufgrund der topografischen Gegebenheiten und um den Baumbestand zu schonen, konnten die Kurven allerdings nicht entfallen. Etwas begradigt wurden zumindest die Zuläufe zur Unterführung, um die Übersichtlichkeit hier etwas zu verbessern. Vor dem Umbau war der Weg in einem sehr desolaten Zustand. Auch die Entwässerung ist jetzt wieder funktionsfähig.
Flache Zwischenpodeste sorgen dafür, dass Menschen mit Gehhilfen ausreichend Stellen finden, wo sie sich kurz ausruhen können. Ebenfalls im Hinblick auf Barrierefreiheit wurde jeweils auf einer Seite des Weges ein Geländer mit Handlauf eingebaut. Die Beleuchtung aller Wege wurde deutlich verbessert. Mehrere zusätzliche Leuchten sorgen für eine normgerechte Ausleuchtung mit stromsparenden LED.
In der Unterführung soll der beige Asphalt für mehr Helligkeit sorgen. An der Zufahrt sticht besonders ins Auge, wie schmal der frühere Weg im Vergleich zur jetzigen Situation war. Ein breiterer Neubau der Unterführung wäre aber sicher nicht gerechtfertigt gewesen, auch wenn es hier nun einen schmaleren Abschnitt gibt. Die beschmierten Wände wurden frisch gestrichen.
An beiden Haltestellen gibt es jetzt auch jeweils zwei Fahrradständer. An den meisten Stadtbushaltestellen konnten in den letzten Jahren Abstellmöglichkeiten für Fahrräder nachgerüstet werden.