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Naturnahe Grabgestaltung

Gräber im Einklang mit der Tier-und Pflanzenwelt gestalten

Friedhöfe sind Orte der Trauer und des Gedenkens an Verstorbene. Friedhöfe sind aber auch Orte des Lebens und der Begegnung.

Auch bei der Grabbepflanzung ist es möglich, auf die Insekten und andere Tiere zu achten, ihnen Lebensräume zu geben und diese Tiere als Nützlinge mit einzusetzen, die durch die Pflanzenvielfalt sichtlich angezogen werden.

Bei der Blumenauswahl sollte in erster Linie geachtet werden, dass sie eine geeignete Nahrungsquelle für Bienen und Insekten sind. Die Pflanzungen können auch mit Ziergräsern aufgelockert werden, die einen Unterschlupf für Tiere bieten und auch über den Winter ansprechend wirken.

Auf Steinen ist es für die Zauneidechse zum Aufwärmen und sonnen interessant, damit sie auf Ihre Betriebstemperatur kommt und so keine Beute für Vögel wird.

Bei Schnecken gibt es auch Arten, wie die Weinbergschnecke und Tigerschnecke, die andere Schneckeneier liebend gerne fressen und so keine Schädlinge, sondern Nützlinge sind. Manch andere Arten sind für die Humusproduktion und so auch für die Nährstoffversorgung der Nutzpflanzen wichtig. Leere Schneckenhäuser dienen den Schneckenhausbienen als Brutstätte für ihre nächste Generation und die Wildbienen benötigen von den Pflanzen Pollen, Nektar, Blätter und holzige Teile zur Versorgung und zum Verschließen der Schneckenhäuser.

Für alle Tiere und Pflanzen ist es gut, auf chemischen Pflanzenschutz zu verzichten, um die Artenvielfalt zu fördern und dem Artensterben entgegen zu steuern. Naturschutz fängt dabei schon bei der Auswahl der Erden an, indem auf torffreie Erden und Substrate verzichet wird.

Diese Zusammenstellung dient nur als erste Orientierung, denn die Bandbreite an möglichen Pflanzen ist riesengroß. Sie ist ein kleiner Leitfaden, um zu zeigen, dass die Pflanzen, Tiere und der Mensch durch die Schönheit und dem gegenseitigen Nutzen eng miteinander verbunden sind.

Möglichkeiten und Strukturelemente

Möglichkeiten und Strukturelemente

  • Blumenwiesen einjährig und mehrjährig
  • Im Frühjahr Zwiebelpflanzen für Bienen in versenkbaren Schalen, die dann problemlos wieder für die darauffolgende Pflanzung entnommen werden können
  • Wechselpflanzungen und Staudenpflanzungen, die für die heimische Tierwelt ausgelegt sind
  • Strukturen wie kleine Wurzelstöcke, Schwemmholz, Steine, ein Schälchen Wasser usw., mit denen auch kunstvoll gearbeitet werden kann
  • Markstängel von Holunder in das Erdreich reingesteckt, um zugleich als Nistplatz für Wildbienen und Pflanzenstütze zu dienen

Pflanzen haben auch eine symbolische Bedeutung

  • Efeu: Unsterblichkeit, ewiges Leben, Freundschaft, Treue
  • Veilchen: Sinnbild für Bescheidenheit, Demut
  • Akelei: Dreieinigkeit, Hilfe Gottes
  • Ringelblume: Totenblume, Sinnbild für Erlösung
  • Rose: Liebe, Vergänglichkeit

Der Efeu ist für die Efeu-Seidenbiene die Hauptnahrungsquelle auf die sie sich spezialisiert hat. Ihre Brut legt sie im Boden oder an Lößlehmwänden an.

Beispiele an Pflanzen, die für Bienen und Insekten geeignet sind

Zwiebelpflanzen im Frühjahr:

  • Laucharten
  • Frühlingsknotenblume
  • Schneeglöckchen
  • Krokusse
  • Winterling
  • Traubenhyazinthen Milchstern

Wechselpflanzungen:

  • Vanilleblume
  • Portulakröschen
  • Männertreu
  • Mehlsalbei
  • Wandelröschen
  • Fächerblume
  • Zauberschnee
  • Bidens
  • Ungefüllte Zinnien
  • Duftveilchen

Stauden:

  • Gartensalbei
  • Katzenminze
  • Mädchenauge
  • Malven
  • Skabiose
  • Echtes Johanniskraut
  • Grasnelke
  • Kartäusernelke
  • Sonnenhut
  • Fetthennenarten
  • Glattblattaster
  • Nachtkerze (wichtig für Nachtkerzenschwärmer, EU weit geschützt nach Anhang IV der FFH-Richtlinie)
  • verschieden Küchenkräuter mit Zierfunktion

Kleinsträucher:

  • Lavendel
  • ungefüllte Rosen
  • Buchsbaum

Die Informationen wurden einem Faltblatt der Stadtgärtnerei entnommen. Idee und Umsetzung: Herr Wilhelm