Stadt Wasserburg am Inn

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Vereinsarchiv des Arbeitskreis 68 – Künstlergemeinschaft Wasserburg am Inn e.V.

Bestand Vereinsarchiv des Arbeitskreis 68 – Künstlergemeinschaft Wasserburg am Inn e.V.

(BÜ)

1) Vorwort/Bestandsgeschichte/Inhalte:

Stadtarchiv Wasserburg a. Inn, Bestand VI. Sammlungen, Nachlässe und Deposita, Vereine, zeitgeschichtliche Dokumentation

Stadt Wasserburg a. Inn und Umgebung »» Gesellschaft »» Vereine/Verbände/nichtstaatl. Institutionen »» Kultur »» Vereinsarchiv des Arbeitskreis 68

Laufzeit: 1968–2011, 170 Einheiten

sowie

Stadtarchiv Wasserburg a. Inn, Bestand V. Karten, Pläne, Grafik

Stadtgebiet Wasserburg a. Inn »» Stadtgebiet »» Plakatsammlung von Veranstaltungen im Wasserburger Raum »» Veranstaltungen von Vereinen

VPla0863 (=Arbeitskreis 68)

Laufzeit: 1976–2020, 103 Stück

 

Der Arbeitskreis 68 – Künstlergemeinschaft Wasserburg am Inn e.V. übereignete dem Stadtarchiv am 1.6.2021 seine Archivbestände.

Der Verein „Arbeitskreis 68 – Künstlergemeinschaft Wasserburg am Inn“ gründete sich, wie sein Name bereits vermuten lässt, im Jahr 1968 und ist ein Forum für zeitgenössische Kunst. Initiator war der ehemalige Bierbrauer Alexander Hatzl (*7.5.1941, †24.7.2018), der mithilfe eines öffentlichen Aufrufs in der Lokalzeitung Künstlerinnen und Künstler für ein Ausstellungsprojekt suchte. Der rege Zuspruch mündete am 1. November 1968 schließlich in die Gründung des Vereins. Hatzl stand diesem bis 1978 als erster Vorsitzender vor und stellte als autodidaktischer Künstler unter dem Pseudonym C. A. Wasserburger gelegentlich selbst im Rahmen der Vereinsaktivität aus. In der Satzung aus dem Gründungsjahr wurden folgende Ziele der Vereinstätigkeit festgehalten: Die Förderung von Zusammenkünften und Erfahrungsaustausch Kunstschaffender, die Veranstaltung von Kunstausstellungen, die Unterhaltung von Galerien, die Ermittlung sowie Förderung von Nachwuchstalenten, die Veranstaltung von Kunstwettbewerben, die Vermittlung zeitgenössischer Kunst an eine breite Öffentlichkeit sowie die Veranstaltung von Vorträgen. Bald waren bei den Kunstausstellungen nicht nur Künstlerinnen und Künstler aus der Region vertreten, sondern auch national sowie international bekannte Kunstschaffende, wie beispielsweise bereits 1969 HAP Grieshaber. Nach zwanzigjährigem Bestehen des Vereins konnte 1988 ein Skulpturenweg am Flussufer in Nähe der Altstadt realisiert werden, der inzwischen auf Dauer angelegt ist. Bis in die Gegenwart hinein richtet der Arbeitskreis 68 alljährlich im Sommer die „Große Wasserburger Kunstausstellung“ sowie weitere Ausstellungen einzelner Kunstschaffender, Duos oder Gruppen aus. In regelmäßigen Abständen kommen Mitgliederausstellungen und Debutausstellungen hinzu. Das Jahresprogramm deckt meist alle Gattungen und Richtungen der zeitgenössischen Kunst ab. Als Ausstellungsorte dienen von Beginn an Räumlichkeiten des Wasserburger Rathauses, ab 1977 die vereinseigene Galerie im Ganserhaus und von 2014 bis 2019 das städtische Museum.

Im Bestand befinden sich Protokolle von Versammlungen, Unterlagen zu Satzungsänderungen, Ausstellungen, dem Erwerb sowie der Sanierung des Ganserhauses in den 1970er Jahren, Zeitungsartikel, Werbematerialien und Fotografien seit Gründung des Arbeitskreises 1968. Anhand des Vereinsarchives lassen sich vor allem die durchgeführten Ausstellungen, die Vorstandswechsel, die Schwierigkeiten bei der Finanzierung der verschiedenen Vorhaben sowie die heterogenen Reaktionen der Medien auf die jeweiligen Ausstellungen nachvollziehen. Allerdings wurden die Unterlagen über die Jahre hinweg von verschiedenen Vorsitzenden recht unterschiedlich geführt. Auch gab es Verluste, etwa durch eine Entsorgung von Schriftgut. Daher war die Überlieferung schon bei Bewertung und Auswahl zur Archivierung im Stadtarchiv lückenhaft. Besonders wenige Unterlagen sind aus den frühen 1980er Jahren vorhanden, von 1990 und 1991 hat sich gar nichts erhalten. Die Übernahme des Vereinsarchivs wurde für Unterlagen mit Laufzeit bis zum Jahr 2000 vorgesehen - nach deren Verzeichnung reichen Materialien zu Ausstellungsprojekten bis zum Ende der 1990er Jahre, Unterlagen zum Vereinswesen bis ins Jahr 2003. Jüngere Unterlagen verbleiben vorerst beim Verein.

Einen gebündelten Überblick über die Geschichte sowie die Aktivitäten des Vereins liefert die Magisterarbeit von Ingrid Wieser-Kil „Der Kunstverein in der „Provinz““ (Stadtarchiv Wasserburg a. Inn, VI5994) aus dem Jahr 1992 sowie ein Praktikumsbericht von Stephanie Bichler aus dem Jahr 2004.

Zeitgleich mit dem Vereinsarchiv wurde auch ein Konvolut von 103 Ausstellungsplakaten (Stadtarchiv Wasserburg a. Inn, VPla0863) übergeben. Den Bestand ergänzen Unterlagen, Publikationen sowie Werbematerialien des Arbeitskreis 68, welche durch eigene Sammlungstätigkeit des Archivs bereits früher Eingang in die Sammlung des Stadtarchivs gefunden haben.

Der Bestand wurde im Februar, April und Mai 2021 von Lena Hauser verzeichnet.

Literatur:
Lena Hauser, Arbeitskreis 68, publiziert am 28.06.2021 [=Tag der letzten Änderung(en) an dieser Seite]; in: Historisches Lexikon Wasserburg, URL: https://www.historisches-lexikon-wasserburg.de/Arbeitskreis_68 (28.06.2021)
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