Stadt Wasserburg am Inn

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Bestand I - Stadt Wasserburg - Altes Archiv

Einführung (BÜ)

Das "Alte Archiv" der Stadt

Bereits 1618 wurde ein Archivgewölbe im spätgotischen Rathaus eingerichtet, in welchem das amtliche Schriftgut der Stadt bis zum Jahr 1808 untergebracht, jedoch bis zum Jahr 2018 nie gänzlich erschlossen war. Laut einer Traditionsnotiz soll schon 1263 ein Schatzarchiv in das damals neu errichtete Rathaus überführt worden sein; das älteste Archivinventar, welches den dort aufgestellten Bestand auflistet, stammt aus dem Jahr 1644. Im 19. Jahrhundert erfolgten die Erweiterung des sogenannten "Alten Archivs der Stadt" um einen Raum, eine pertinenzmäßige Ordnung, die Öffnung zur öffentlichen Nutzung des Archivs und erste stadtgeschichtliche Auswertungen.

Ab 1818 bewahrte die Stadt ihre "modernen" Registraturbestände getrennt vom dem seither als historisch aufgefasstem Altbestand auf. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde dem amtlichen Altbestand immer wieder auch privates Archivgut hinzugefügt, welches als besonders bedeutend oder schützenswert empfunden wurde. Eindringende Nässe infolge des Stadtbrandes 1874 verursachte schwere Schäden an vielen der offen gelagerten Archivalien. Im Zeitraum von 2000 bis 2018 wurde das "Alte Archiv der Stadt" konservatorisch und restauratorisch gesichert, in einem modernen Archivzweckbau untergebracht und datenbankbasiert erschlossen.

An die Sicherung und Erschließung der Bestände schloss sich in den Jahren 2020 bis 2022 die Digitalisierung des rund 9.000 Archivalien umfassenden Bestandes an. Durch die sichernden und archivfachlichen Maßnahmen kann das "Alte Archiv" der Stadt Wasserburg am Inn auf dieser Webseite und im Portal bavarikon heute vollständig digital präsentiert werden.

„Kommunalarchiv“ und „Stiftungsarchiv“ (Archive der Rats- bzw. Magistratsverwaltung mit Kirchen- und Stiftungsverwaltung 14.-19. Jh.)

Die Bezeichnungen "Kommunalarchiv" und "Stiftungsarchiv" gehen auf eine pertinenzmäßige Ordnung des "Alten Archivs" der Stadt Wasserburg und auf eine damit verbundene (nicht stringent durchgeführte) räumliche Aufteilung der beiden Bestände auf zwei Gewölbe des historischen Rathauses im 19. Jahrhundert zurück. Sowohl das "Kommunalarchiv" als auch die "Stiftungsarchive" sind Spiegel städtischer Verwaltungstätigkeit seit dem Jahr 1301.

Sie beinhalten das schriftliche Erbe der Bürgermeister und der Ratsämter der Stadt, der Stadtschreiberei, der Stadtkämmerei, des Stadtgerichts, des Stadtbauamts sowie der Stiftungsverwaltungen bis 1808.

Eine Neuordnung und archivfachliche Erschließung der Bestände erfolgte in den Jahren 2000 bis 2018. Dabei wurde die physische Ordnung des 19. Jahrhunderts weitgehend respektiert. Sämtliche Altstandorte der Archiveinheiten, die in der Regel in der älteren Literatur als Grundlage der Zitation der Archivalien dienten, wurden bei der Neuverzeichnung kartiert.

Mit der inhaltlichen Erschließung des Gesamtbestands einhergehend, sind die Archivalien einer Gliederung, welche die Verwaltungsaufgaben der städtischen Verwaltung widerspiegelt, zugeordnet worden.

Somit wurde der Bestand nicht nur digital neu geordnet und nach Aufgabenbereichen multiperspektivisch zusammengeführt, sondern im Unterschied zu den früheren physischen Ordnungsansätzen erstmals auch vollständig bearbeitet.

Eine Indexierung erschließt und kumuliert die Bestände weitergehend nach sachthematischen und personenbezogenen Kriterien sowie Provenienzkontexten.

Die Bestandsgliederung ist Grundlage für die Präsentation auf dieser Webseite sowie der entsprechenden "Teilsammlungen und Trefferlisten" im Portal bavarikon.
Neben dieser systematischen Präsentation können bestandsübergreifende Suchen über einen Suchschlitz in bavarikon sowie (eingrenzende) Freitextsuchen im Gesamtbestand des "Alten Archivs" durchgeführt werden.
Für diese Webseite des Stadtarchivs sind zudem weitere alternative Zugänge zum Bestand in Vorbereitung: sachthematische, personen-, orts- und gebäudebezogene Listen sowie "klassische" Findmittel (FB) zum Download als PDF-Dateien.

Rechtestellungen:
Alle den Bestand beschreibenden Metadaten stehen unter der Metadaten-Lizenz CC0.
Sämtliche Digitalisate des Archivguts stehen unter der Rechtedeklaration CC BY-NC-SA 4.0.

 

Online-Zugang

Die folgenden Kapitel spiegeln den Online-Zugang des Bestands im Kultuportal bavarikon. Sie können diesen Zugang zum Bestand auch direkt nutzen.

Bestandsgliederung

Stiftungsarchiv

Der Bestand wurde im 19. Jahrhundert als "Stiftungsarchiv", basierend auf einer pertinenzmäßigen Ordnung und als Teil des "Alten Archivs" der Stadt Wasserburg im Rathaus untergebracht. Er ist heute mit 998 einzeln verzeichneten Urkunden (seit 1338), 324 Akten (ab dem 15. Jahrhundert) und 2.601 Titelaufnahmen einer umfangreichen Amtsbuch-, Rechnungsbuch- und seriellen Überlieferung (seit 1418) erschlossen.

Bis auf einen geringen Anteil von 290 Urkunden, deren Regesten in den 1930er Jahren in der Zeitschrift "Heimat am Inn" (vgl. die als PDF-Dateien zugänglichen Ausgaben) publiziert wurden, blieb der übrige Bestand bis 2018 weitgehend unerschlossen.

Nachdem die Bestände des Stiftungsarchivs ursprünglich unvollständig nach Inhalten geordnet waren, wurden bei der datenbankbasierten Neuerschließung der Archivalien eine allgemeine Provenienzebene der "Stiftungsverwaltung des Rates der Stadt" erstellt und entsprechende Objekte in dieser Kategorie virtuell zusammengeführt. Zusätzlich wurden in der Regel die als Verwalter der Stiftungen genannten Räte der seriellen Überlieferung erschlossen sowie z.B. auch Siegelinhaber erfasst, die weitere Hinweise auf die Zusammengehörigkeit der Bestände liefern. Die Erschließung erfolgte zudem auf Grundlage einer institutions- und aufgabenbezogenen Gliederung, welche in bavarikon durch Sammlungen und Trefferlisten abgebildet wird.

Die umfangreichsten Teilbestände des Stiftungsarchivs sind die Archive der Pfarr- und Frauenkirchenstiftung, zu denen die Teilsammlungen der Benefizien, Bruderschaften und Messstiftungen gezählt werden können.

Als vom Rat verwaltete Stiftungskörperschaften stechen die Corporis Christi-Bruderschaft, das Heilig-Geist-Spital, die Leprosenhausstiftung St. Achatz, das Bruderhaus und die Reichalmosen-Stiftung heraus, welche allesamt dazu beitragen, die städtische Mangelgesellschaft des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit sozial zu stützen und daraus resultierende alltägliche und existentielle Nöte aufzufangen.

Beim Archiv der Corporis-Christi-Bruderschaft liegen umfangreiche Hinweise auf den historischen Archivkörper vor, dies gilt ebenso für das Archiv der Reichalmosen-Stiftung, deren "herrn verwalter [...] fünff truhl, darinen die Rechnungen unnd brieflichen urkhundten […] den angeorndten" im 17. Jahrhundert übergeben haben (StadtA WS, I2b234).

Die seriellen Quellen sind – im Gegensatz zum Aktenbestand – dichter überliefert und meist über den gesamten Zeitraum des Bestehens einer Stiftung hinweg erhalten. Serielle Verifikationen zu den Rechnungen treten erst ab dem 16. Jahrhundert auf. Weitere Amtsbücher wie Manuale, Mesnerbuch, Fuhrlohnbücher, Urbare (Verzeichnisbücher von Besitzungen sowie zu erwartenden Einkünften und Diensten), das älteste aus dem 15. Jahrhundert) oder Grundbeschreibungen sind vereinzelt vorhanden.

Die Teilbestände zur Sammlung "Stiftungsarchiv" können Sie direkt in bavarikon aufrufen oder die Teilbestandsbeschreibungen (s.u.) aufrufen:

>> Diese Sammlung ist ein Teil der Sammlung "Bestand I. Altes Archiv „Kommunalarchiv“ und „Stiftungsarchiv“ (Archive der Rats- bzw. Magistratsverwaltung mit Kirchen- und Stiftungsverwaltung 14.-19. Jh.)" im Bestand des "Stadtarchivs Wasserburg am Inn".

(Die hier aufgeführten Links führen zu den einzelnen Archivalien und Teilbeständen im Kultuportal bavarikon.)

Stiftungsverwaltung durch die Stadt Wasserburg a. Inn (verschiedene Stiftungen betreffend)

Da der Rat der Stadt Wasserburg sämtliche Stiftungen verwaltete, kommt es vor, dass die überlieferten Vorgänge ab dem 15. Jahrhundert – z.B. die obrigkeitliche Aufsicht über die Kirchen- und Wohltätigkeitsstiftungen (StadtA WS, I2b199) – mehrere Stiftungen betreffen oder Regelungen zu Stiftungszwecken enthalten, die institutionell von verschiedenen Einrichtungen wahrgenommen werden (StadtA WS, I2b155). Die Archivalien enthalten weitergehend überregionale Religionsangelegenheiten, Schuldsachen und Zinszahlungen von Kapitalanlagen, Rechnungsprüfungen und Visitationen, das Prozessionswesen sowie die Verwaltung von Nachlässen, welche regelmäßig verschiedenen Stiftungen zugesprochen wurden.

Gleichsam ordnete man solche Vorgänge den einzelnen Stiftungen in der Regel auch übergreifend zu.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ist aufgrund der gemeinsamen Verwaltung von Stiftungen bereits die Tendenz zu den v.a. ab dem 19. Jahrhundert erfolgten Stiftungszusammenlegungen erkennbar. (StadtA WS, I2b114).

>> Diese Sammlung ist ein Teil der Sammlung "Stiftungsarchiv" im Bestand des "Stadtarchivs Wasserburg am Inn".

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Kirchenverwaltung der Pfarrei, Pfarr- und Frauenkirche(nstiftung)

Der Rat der Stadt Wasserburg verwaltete die Pfarr- und Frauenkirchenstiftung. Die in den Archivalien enthaltenen Rechtsnachweise und Beschreibungen der Pfarrei sowie ihrer Organisation gehen kopial bis 1255, original bis 1342 zurück.

Es befinden sich darin umfangreiche Informationen zu den Kirchengebäuden, zu rechtlichen Streitigkeiten der Untertanen der Stiftung, zur Aufgabenbeschreibung der Pfarrer, Vikare oder Kirchendiener sowie auch zum Verhältnis zum Kloster Attel.

Die Vermögens- und Besitzverwaltung umfasst Nachlässe, Erwerbungen bzw. Veräußerungen von Gilten (hier im Sinne von Zinseinnahmerechten), Gebäuden oder Land, Schenkungen oder Verschreibungen von Grundstücken sowie von beweglichem Besitz. Die Stiftung von Jahrtagen und Messen und das Einkommen der Pfarrei und deren Besitz (Inventare) zählen ebenso zum Bestand.

Von der Pfarr- und Frauenkirchenstiftung existiert ein Urbar (Besitzrechtsverzeichnis) aus dem 14./15. Jahrhundert (StadtA WS, I2c153).

Die Unterlagen zu Besetzung der geistlichen Ämter, Pfarrerwahl, Einkommen und Funktionen entstanden im Kontext der Einkommensregelung der Pfarrer, ihrer Einsetzung (Bewerbung, Präsentation, Denomination) und ihrer Aufgabenbeschreibung. Daneben wurden auch weitere kirchliche Stellen besetzt, v.a. mit Priestern, die an verschiedenen Altären und für Benefizien Messen lesen. Weiterhin sind die Verdienstregelung und die Einsetzung der Kirchendiener (Mesner, Chorregent, Schulmeister) überliefert. Da der Pfarrer von St. Jakob kein eigenes, festgesetztes Gehalt bezog, war er auf die Einnahmen aus gestifteten Messen oder Jahrtagen angewiesen. Er musste auch den Schulmeister und die Kirchendiener mitversorgen. Da das Geld der gestifteten Messen dafür jedoch nicht ausreichte, wurden im Jahr 1616 zehn kleinere Benefizienstiftungen zusammengelegt und dem Pfarrer als zusätzliche Einnahmequellen zugeordnet (StadtA WS, I2b66).

Die v.a. serielle Überlieferung der Rechnungslegung umfasst Rechnungsbücher, Rechnungsrapulare (Entwürfe/Zweitschriften), Verifikationen, Baurechnungen, Gilthefte und ein Mesnerbuch.

Auch der schriftliche Niederschlag aus der Verwaltung der zur Pfarrei gehörigen Kirchen ist umfangreich. Es befinden sich darin u.a. Urkunden zur Einsetzung von Kaplänen, Inventare aus dem 17. Jahrhundert, Messstiftungen sowie beispielsweise Akten der Pfarreizugehörigkeit von St. Ägidius auf der Burg. Diese war bis 1599 eine eigene Pfarrei. Sodann wurde sie mit St. Jakob zusammengelegt (StadtA WS, I2b218).

Zur Pfarrei gehörige Kirchen

>> Diese Sammlung ist ein Teil der Sammlung "Stiftungsarchiv" im Bestand des "Stadtarchivs Wasserburg am Inn".

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Benefizienverwaltung der Pfarrei

Die Benefizienstiftungen sind Messstiftungen Wasserburger Familien oder Zünfte (Salzsender, Schiffsleute, Kramer), die einen eigenen Benefiziaten als Priester beschäftigten und oft auch in einer eigens dafür errichteten Kapelle in St. Jakob ihre Messen abhielten. Die Benefizienstiftungen waren der Pfarrei St. Jakob untergeordnet und sind institutionell nicht immer voneinander abgrenzbar, was sich u.a. daran zeigt, dass ein Benefiziat auch mehrere Benefizien versehen durfte, solange dabei kein Benefizium vernachlässigt wurde.

1616 wurden zehn kleinere Benefizien, denen es wirtschaftlich schlecht ging, vereinigt und dem Pfarrer von St. Jakob zugeordnet (StadtA WS, I2b66). Im selben Jahr wurden auch das Baumgartner-, Fröschl- und das Frühmess-Benefizium beim Spital zusammengelegt. Das 1517 gestiftete St. Anna-Benefizium (StadtA WS, I2c191) wurde in St. Achatz verrichtet. Das Patronatsrecht lag hier bei der Corporis Christi-Bruderschaft.

Die allgemeine und rechtliche Verwaltung der Benefizienstiftungen bei St. Jakob umfasst die Beschreibungen der Benefizien, ihrer Einkommen und ihrer Benefiziaten, Rechtsnachweise (auch Stiftbriefe) der Stiftungen, die Vereinigung von Benefizien sowie Rechtsstreitigkeiten mit Untertanen.

Die Aufgabe der Besetzung der Benefiziatenstellen der Benefizien und Benefizienstiftungen umfasst die Präsentation und die Einsetzung der Benefiziaten in ihr Amt. Im Bestand enthalten sind außerdem Streitigkeiten um das Patronatsrecht zwischen den Stifterfamilien und dem Rat der Stadt.

Im Bereich Vermögen und Besitz der Benefizien und Benefizienstiftungen sind u.a. Zustiftungen und Schuldsachen beurkundet.

Rechnungslegung der Benefizien und Benefizienstiftungen: Nicht von allen Benefizien sind Rechnungsserien überliefert, da deren Finanzposten entsprechend ihrer Zugehörigkeit auch Teil der Kirchenrechnungen der Pfarr- und Frauenkirche sind (siehe Trefferliste Rechnungslegung (Pfarr- und Frauenkirche)). Vereinzelt gibt es Gilteinnahmeregister. Aus dem 17./18. Jahrhundert sind Verifikationen verschiedener Benefizien erhalten. Von der Estermann-Benefiziumstiftung ist eine eigene Rechnungsbuchserie erhalten, die aber lückenhaft ist.

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Bruderschaften in der Pfarrei

Den umfangreichsten Teilbestand bildet das Archiv der Corporis Christi-Bruderschaft, die bereits 1430 als Bruderschaft für Priester gegründet wurde. 1613 erfuhr die Bruderschaft eine Erweiterung ihres Wirkungskreises, als ihr die Verwaltung einer neu gegründeten Stiftung übertragen wurde. Deren Hauptzweck bestand darin, "arme Kranke" mit Arznei zu versorgen, Arztkosten zu bezahlen oder vorzustrecken sowie Besuchsdienste zu leisten (StadtA WS, I2b170). Außerdem zahlte die Stiftung auch Schulgeld für arme Kinder. Die Corporis Christi-Bruderschaft war zudem Hauptorganisatorin und Veranstalterin der Fronleichnamsprozession (u.a. StadtA WS, I2b228), der Karfreitagsprozession und von Wallfahrten. Die Bruderschaft wies eine ausgeprägte Verwaltungsstruktur auf: Ab 1652 stellte sie zwei weltlichen Verwaltern aus dem Rat der Stadt einen geistlichen aus ihren eigenen Reihen gegenüber. Die Bruderschaft besaß ein eigenes Archiv, das sie auch als solches bezeichnete. In den Statuten wird ausdrücklich erwähnt, dass der Sekretär auf die schriftlichen Unterlagen achtgeben solle, sodass nichts verloren gehe. Hierin liegt wohl auch begründet, dass der Bestand vergleichsweise umfangreich überliefert ist.

Die berufsständischen sowie weiteren Bruderschaften in der Pfarrei übten hauptsächlich kirchliche Zwecke aus: So gab es die berufsständische Bruderschaft der Salzsender; die Allerseelen-Bruderschaft sorgte für die Schülerzeche; Sebastiani war eine Schützenbruderschaft, St. Katharina die Handelsleutebruderschaft der Kramer und Fragner. Die St. Floriani-Bruderschaft führte Jahrtage und Prozessionen (z.B. Karfreitag, Fronleichnam) durch; die Unbefleckte Empfängnis-Bruderschaft war für die Titularfeste und Hauptjahrstage am 8. Dezember sowie weitere Gottesdienste, Wallfahrten und Kreuzgänge zuständig. Schließlich gab es noch die Schiffleutbruderschaft St. Nikolai sowie die Bruderschaft der Bäckerknechte. Für die berufsständisch geprägten (Gebets-)Bruderschaften ist grundsätzlich eine verteilte Überlieferung zusammen mit dem Archivgut der entsprechenden weltlichen zünftischen Berufsverbünde festzustellen.

>> Diese Sammlung ist ein Teil der Sammlung "Stiftungsarchiv" im Bestand des "Stadtarchivs Wasserburg am Inn".

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Unterricht

Die Herzog-Georg-Stiftung wurde 1495 von Herzog Georg dem Reichen von Bayern-Landshut (vor 1455-1503) gegründet. 1494 hatte er an der noch jungen Universität Ingolstadt das Collegium Novum bzw. Collegium Georgianum gegründet, das Bedürftigen durch Stipendien ein Studium der freien Künste und Theologie ermöglichte. Damit eröffnete er begabten jungen Männern den sozialen Aufstieg und verbesserte zugleich die seelsorgerische Versorgung seines Landes. Das Recht darauf, einen der kostenlosen Plätze an diesem Kolleg zu vergeben, verlieh der Herzog in seinem Stiftsbrief an die Stadt Wasserburg unter der Bedingung, dafür nur wirklich arme junge Männer vorzuschlagen (StadtA WS, I1a1181). Weitere wohltätige Stiftungszwecke waren: für den Stifter ein jährlicher Gottesdienst sowie eine Brotspende an Arme am Montag nach dem Jahrtag, eine Tuchspende an Arme im Wert von elf Gulden und eine Aussteuer im Wert von 16 Gulden für eine arme unverheiratete Frau. Die Rechnungen und Quittungsurkunden der Herzog-Georg-Stiftung aus der Mitte des 16. Jahrhunderts zeigen, dass das Stiftungskapital reichlich bemessen war, um dem Zweck gerecht zu werden. In den 1540er bis 1560er Jahren konnte die Stiftung häufig zwei Frauen im Jahr eine Aussteuer zahlen. Für die Brotspende wurden größere Mittel aufgewendet, als der Stiftungsbrief vorgab. Dennoch konnte die Stiftung Rücklagen bilden. Die Tuchspende wurde in den 1540er und 1550er Jahren an die nach Meinung der Verwalter oder des Rats Bedürftigsten unter den Armen verteilt (StadtA WS, I2c1450).

Unterlagen zur Gründung der bürgerlichen Stechl-Gräfschen Schulpreisstiftung (1827-1830) liegen außerhalb der Laufzeit des Kernbestands des "Alten Archivs", wurden diesem aber wohl ehedem aufgrund des Urkundscharakters zugefügt (StadtA WS, I2b313). Der hauptsächliche Bestand ist jedoch im amtlichen Archivgut der Stadt Wasserburg des 19./20. Jahrhunderts zu finden, während sich hier auch eine Zusammenlegung der Stipendien- und Unterrichtsstiftungen vollzieht.

>> Diese Sammlung ist ein Teil der Sammlung "Stiftungsarchiv" im Bestand des "Stadtarchivs Wasserburg am Inn".

(Die hier aufgeführten Links führen zu den einzelnen Archivalien und Teilbeständen im Kultuportal bavarikon.)

Wohltätigkeit

Die Archive des Heilig-Geist-Spitals, des Leprosenhauses St. Achatz, des Bruderhauses, der Reichalmosen-Stiftung, der Gumpelzhaimer-Stiftung und der Fröschl-Stiftung (die Links führen direkt zu den Teilbeständen in bavarikon) spiegeln mit 2.145 zugeordneten Archivalien eine umfangreiche Überlieferung städtisch verwalteter Stiftungen seit dem 14. Jahrhundert wider.

Deren Administratoren, die in der Regel auch Ratsmitglieder waren, werden chronologisch-systematisch über die Zeiträume der umfangreichen Rechnungsüberlieferungen transparent. Die wenig zerrissenen Serien dieser Einrichtungen lassen diese einerseits als institutionelle Archivkörper sichtbar werden. Andererseits ist für die Nutzung und Auswertung der Bestände dieser Sammlungen auch auf die Hoheit der Stadt zu verweisen. So sind viele rechtliche Entscheidungen, welche die Stiftungen betreffen, beispielsweise über die städtischen Ratsprotokolle nachvollziehbar. Deren Überlieferung jedoch steht außerhalb dieser Bestände (siehe hierzu Trefferliste Ratssitzungen (Protokolle)).

Die hier zusammengeführten Archivalien erlauben tiefe Einblicke in die Entstehung und permanente Weiterentwicklung der wohltätigen Stiftungen der Stadt, die mit vielgestaltigen Aufgaben halfen, soziale Nöte zu lindern.

Heilig-Geist-Spital

Die älteste und zugleich finanziell bedeutendste wohltätige Stiftung Wasserburgs war das Heilig-Geist-Spital, das neben dem eigentlichen Spitalgebäude am Brucktor wohl seit der Gründung, die vor der urkundlichen Ersterwähnung 1338 (StadtA WS, I2a141) anzusetzen ist, über eine eigene Kirche verfügte. Während hier in der Frühzeit der Stiftung "viele Kranke und Dürftige" versorgt wurden, spezifizierte sich die anfangs universale Einrichtung zu einem Pfründnerhaus für üblicherweise ältere, nicht mehr arbeitsfähige Menschen, die sich dort in der Regel einkauften mussten, um im Spital fortan ein sicheres Auskommen bis zu ihrem Tod zu finden. Der Zutritt "um Gottes Willen" – also umsonst – wurde nur in Ausnahmen gewährt. Das Spital passte seine Leistungen im 15. Jahrhundert – zumindest für wohlhabende Pfründner – offenbar relativ individuell an den Wert des Einkaufgeldes bzw. -gutes an (StadtA WS, I2a176). Wie das System sich bis Mitte des 16. Jahrhunderts standardisiert hatte, zeigt ein Inventarbuch (StadtA WS, I2b309), das die Nachlässe der zwischen 1548 und 1561 verstorbenen Bewohner des Heilig-Geist-Spitals auflistet: es gab nun drei Klassen von Pfründen, nämlich die obere, die mittlere und die untere Pfründe. Ein Großteil des Archivbestandes resultiert weiterhin aus der Verwaltung des Spitalbesitzes, der Natural- und Geldabgaben durch die Spitaluntertanen und der Eigenwirtschaft (z.B. Wald). Religiöse Aspekte der Stiftung treten nicht zuletzt in der eigenen Pfarreiorganisation zu Tage. Mit einem Fuhrlohnbetrieb und den hierzu erhaltenen Fuhrlohnbüchern nahm das Spital zudem seinen Platz im Gefüge der Handelsstadt ein (StadtA WS, I2c-HLG-436).

Leprosenhaus St. Achatz

Das Leprosenhaus St. Achatz war ein Spezialspital für Wasserburger Bürger, die an ansteckenden Krankheiten litten. Sie kamen dort – außerhalb der Stadt, "vor der Brücke" – auf Lebenszeit unter, erhielten eine kostenlose Unterkunft, geistliche Betreuung, Unterstützung mit Lebensmitteln und gelegentlich auch Geld. Das Haus war offenbar von Beginn an mit der Kirche St. Achatz verknüpft, die erstmals 1403 bezeugt ist (StadtA WS, I2a548). Die älteste im Bestand erhaltene Stiftungsrechnung stammt aus dem Jahr 1483 (StadtA WS, I2c196), einige Bände dieser Serie weisen zudem die ältesten für die Bindungen sekundär verwendeten Handschriftenfragmente im Wasserburger Archivbestand auf, die sich freilich über den gesamten Amtsbuchbestand der Stadt verteilen (z.B. StadtA WS, I2c469).

Die Stiftungsfinanzen wurden wie im Heilig-Geist-Spital durch zwei Verwalter aus dem Rat geführt. Gründerin und hauptsächliche Vermögensgeberin der Stiftung war offenbar die Stadt Wasserburg selbst. Jedenfalls behauptete der Rat dies im Jahr 1633. Spätestens im 16. Jahrhundert verpfründete das Siechhaus. Für die Aufnahme musste also bezahlt werden. Dennoch waren offenbar zu diesem Zeitpunkt alle oder doch viele Bewohner Kranke, die jedoch in der Stiftung keine Vollversorgung beanspruchen konnten. Nachdem sie aufgrund ihrer Erkrankung in der Regel auch keiner Arbeit nachgingen, waren sie zusätzlich auf das Betteln an der Innbrücke angewiesen.

Bruderhaus

Die Bruderhausstiftung geht auf das 15. Jahrhundert zurück. Der oder die Stifter sind unbekannt. Die Spezialisierung dieser Stiftung war es, Arme aufzunehmen. Für Wasserburg ist bekannt, dass ins Bruderhaus – anders als ins Spital – auch Nichtbürger und Kinder aufgenommen werden konnten. Schon 1565, als zwischen 18 und 21 Bewohner im Haus ansässig waren, war auch das Bruderhaus verpfründet (StadtA WS, I2c265). Die Bewohner erhielten hier einen festen Wohnsitz, eine Grundversorgung mit Fleisch und Brot und an einigen besonderen Tagen im Jahr zusätzlich ein Brot- oder Weinmahl. Die Pfründner betreuten die Kühe im Stall und nutzten deren Milch zum Eigenverbrauch. Der Rat der Stadt, der auch hier Aufsicht und Rechnungen führte, hierfür zwei Verwalter bestellte, erhöhte die Brotration auf Bitten der Bewohner mehrfach (z.B. 1615, StadtA WS, I2c269). Das Bruderhaus besaß einige Grundstücke mit Wiesen und Krautäckern, die im 16. Jahrhundert noch von den Bewohnern selbst bewirtschaftet wurden.

Reichalmosen-Stiftung

Im Unterschied zu den in den Häusern der geschlossenen Fürsorge Untergebrachten unterstützte das Reiche Almosen Arme mit Geldzahlungen ohne sie zu beherbergen. In Wasserburg entstand eine entsprechende Institution im Jahr 1530 und geht auf eine Stiftung des Andre Ardinger vom Dezember des Vorjahres zurück (StadtA WS, I2a637). Infolge mehrerer Missernten und Teuerung stieg die Zahl der Armen und Unterversorgten in dieser Zeit enorm an. Die Verwalter des Reichen Almosens zahlten von dem eingesammelten Geld im ersten Jahr jeden Samstag Almosen an 33 Personen (StadtA WS, I2c1689). Die Zahlungen des Reichen Almosens hatten die Funktion einer dauerhaften sozialen Grundsicherung. Im Jahr 1600 wurde "der Bettel" in Wasserburg vollständig verboten. Im Gegenzug war die Stadt umso mehr verpflichtet, Bedürftige zu versorgen. Infolgedessen kam es zu deutlichen Umstellungen im Reichen Almosen. Im Frühjahr 1600 wurde in den Vierteln die bereits abgekommene Sammlung von Haus zu Haus wiedereingeführt, um – mit großem Erfolg – zusätzliche Einnahmen zu generieren: Die Einnahmen verdoppelten sich von 370 Gulden im Jahr 1599 auf 775 Gulden im Jahr 1600 (StadtA WS, I2c1743).

Gumpelzhaimer-Stiftung

Der Stifter dieser Einrichtung war Georg Gumpelzhaimer der Ältere (zwischen 1574 und 1586 Mitglied des inneren Rats, Bürgermeister, Verwalter des Leprosenhauses, 1581 und 1582 Kämmerer). Seine Familie gehörte zu den wohlhabenden Patrizierfamilien der Stadt. Die Stiftung im Jahr 1586 (StadtA WS, I2a159) umfasste 1.640 Gulden Kapital und Zinseinahmen in Höhe von 82 Gulden. Der Hauptteil des Geldes war für wohltätige Zwecke vorgesehen: dem Leprosen- und dem Bruderhaus sowie dem Reichen Almosen wurde zugestiftet. Hier sollten jährlich für 10 Gulden schwarzes Wasserburger Tuch angekauft und Armen unverarbeitet zur Herstellung von Bekleidung gespendet werden.

40 Gulden waren für eine eigene Aussteuerstiftung gedacht. Gumpelzhaimer stellte mehrere Bedingungen an die begünstigten Frauen: 24 Gulden sollten an eine "ehrliche Bürgerstochter" gehen, 16 Gulden an eine "auswärtige haußdiern", die sich einige Jahre in der Stadt "verdingt" hatte, jedoch nur, wenn sie sich in Wasserburg verheiratete und dort niederließ.

Die Arbeit der Gumpelzhaimer-Stiftung im 16. und 17. Jahrhundert ist kaum durch eigenständige Unterlagen dokumentiert. Stiftungsrechnungen liegen erst ab dem 18. Jahrhundert vor. Zwei Abschriften von Quittungsurkunden aus den Jahren 1615 und 1616 belegen, dass tatsächlich Heiratsgut ausgezahlt wurde. Über die Verteilung des gestifteten Tuchs gibt es einige Verzeichnisse aus den Anfangsjahren der Stiftung. Damals reichte das Tuch für 25 bis 30 Personen, die je nach Bedarf unterschiedlich viel davon zugeteilt bekamen.

Fröschl-Stiftung

Die 1548 gegründete Fröschl-Stiftung (Abschrift des Stiftungsbriefes in StadtA WS, I2b260) war eine bürgerliche Heiratsgutstiftung, die, wie im Fall der Gumpelzhaimer-Stiftung, mit dem modernen Ansatz verbunden war, Armut nicht nur kurzfristig zu lindern, sondern nach Möglichkeit zu verhindern. Sie geht auf Jakob Fröschl zurück. Seine Familie stammte aus Reichenhall, wo sie im 14. Jahrhundert zu den wichtigsten Patrizierfamilien und Salzproduzenten aufstieg. Auch die Wasserburger Linie widmete sich dem Salzhandel. Der Stifter Jakob Fröschl (1483-1551) gehörte von 1514 bis wenige Monate vor seinem Tod ununterbrochen zum Inneren Rat der Stadt, sodass er auch mehrfach als Bürgermeister gesiegelt hat. Fröschl hatte bereits in jungen Jahren eine Messstiftung und einen Jahrtag für sein Seelenheil eingerichtet, bevor er zum Ende seines Lebens auch noch eine wohltätige Stiftung zum gleichen Zweck ins Leben rief. Es handelte sich zudem um eine Heiratsgutstiftung, die jedes Jahr eine arme Bürgerstochter mit 20 Gulden und eine arme auswärtige Dienstmagd mit 15 Gulden unterstützte.

Die Stadt Wasserburg führte die Stiftung mit zwei für je ein Jahr amtierenden Ver-waltern. Über die Verteilung der Gelder entschied der Stadtrat (siehe hierzu Trefferliste Ratssitzungen (Protokolle)). Stiftungsrechnungen liegen erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts vor.

>> Diese Sammlung ist ein Teil der Sammlung "Stiftungsarchiv" im Bestand des "Stadtarchivs Wasserburg am Inn".

(Die hier aufgeführten Links führen zu den einzelnen Archivalien und Teilbeständen im Kultuportal bavarikon.)

Messtiftungen

Mit den digital zusammengeführten Beständen der wohltätigen Stiftungen, der Corporis-Christi-Bruderschaft oder auch der Pfarr- und Frauenkirchenstiftung ist eine institutionelle Verfasstheit verknüpft, obwohl diese körperschaftsähnlichen Einrichtungen allesamt vom Rat übergeordnet verwaltet waren. Am Beispiel dieser Sammlung lässt sich hingegen die inhaltlich geprägte Ordnung des Archivbestands ab dem 19. Jahrhundert nachvollziehen. So wurden damals beispielsweise Urkunden verschiedener Messstiftungen im "Kasten G" des Stiftungsarchivs zusammengetragen, unabhängig von ihrem Empfänger, der als Provenienz zu bezeichnen wäre. Bei der ältesten Urkunde (StadtA WS, I2a548) handelt es sich beispielsweise um die Stiftung für eine wöchentliche Messe in der Kirche St. Achatz. In Folge verteilt sich der Bestand auf die verschiedenen Einrichtungen. Inhaltlich werden neben den eigentlichen Stiftungen auch Rechtsgeschäfte wie Käufe und Verkäufe von Gilten und Grundstücken an die Messstiftung sowie Einsetzungen von Priestern vorgenommen. Am Kalendarium der Pfarrkirche St. Jakob (StadtA WS, I2c758) lässt sich beispielhaft die mit der Neuordnung erfolgte digitale Mehrfachzuordnung zu verschiedenen Sammlungen erklären: Der Festkalender aus dem 16. Jahrhundert mit Eintragungen der Ordnungen der zu verrichtenden Messen und Jahrtagsfeiern und Anleitungen für Mesner zur Vorbereitung von Gottesdiensten enthält ebenso auch Nachträge zu Messstiftungen und wurde bis in das 17. Jahrhundert geführt. Das Archivale ist entsprechend sowohl der Sammlung "Stiftungsarchiv – Kirchenverwaltung der Pfarrei, Pfarr- und Frauenkirche(nstiftung) – Allgemeines und Rechtliches" als auch der Sammlung "Stiftungsarchiv – Messstiftungen – Allgemeines und Rechtliches verschiedener Messstiftungen" zugeordnet.

>> Diese Sammlung ist ein Teil der Sammlung "Stiftungsarchiv" im Bestand des "Stadtarchivs Wasserburg am Inn".

(Die hier aufgeführten Links führen zu den einzelnen Archivalien und Teilbeständen im Kultuportal bavarikon.)

Kommunalarchiv

Der im 19. Jahrhundert als Kommunalarchiv, basierend auf einer pertinenzmäßigen Ordnung und als Teil des Alten Archivs der Stadt Wasserburg im Rathaus untergebrachte Bestand ist heute mit 2.723 einzeln verzeichneten Urkunden (seit 1301), 1.263 Akten (ab dem 15. Jahrhundert) und 1.178 Titelaufnahmen einer umfangreichen Amtsbuch-, Rechnungsbuch- und seriellen Überlieferung (die ältesten Kopiare aus dem 14. Jahrhundert, Rechnungsbücher ab 1441) erschlossen.

Ähnlich wie beim Stiftungsarchiv wurde der Bestand in einer Provenienzebene, der "Ratsverwaltung mit Stadtgericht" sowie auf Grundlage einer Aufgabengliederung digital zusammengeführt. Zusätzlich wurden u.a. die als Verwalter der Amtsbücher und Rechnungen genannten Räte der seriellen Überlieferungen erschlossen sowie bei Titelbildungen und Sachindex Hinweise auf Ämterzugehörigkeiten der Teilbestände erfasst.

Unregelmäßige Ordnungen können durch digitale Zusammenführung der Bestände überwunden werden, ohne die Überlieferung physisch antasten zu müssen.

 

Ein Beispiel hierfür: Die Wendelbücher des Stadtgerichts sind ab 1598 (StadtA WS, I1c708) zunächst selbstständig, ab 1634 jedoch (neben anderen eingelegten Büchern) als Teil der Verifikationen zur Stadtkammerrechnung (StadtA WS, I1c250) überliefert. An diesem Beispiel können drei für die Erschließung des Bestands grundsätzlich relevante Punkte deutlich werden: Erstens: Die Ratsverwaltung lässt sich von Aufgaben des Stadtgerichts nicht immer eindeutig abgrenzen. Zweitens: Die Nicht-Fertigung von Zweitschriften (für unterschiedliche Verwendungszwecke) deutet auf kleinere Verwaltungsstrukturen hin. Drittens: Die digitale Erschließung erlaubt die übergreifende Zusammenführung (von ehemals verloren geglaubten) Beständen (hier z.B. über den Sachbegriff "Wendel" sowie die Klassifikation).

Neben den äußeren Verhältnissen der Stadt (z.B. Reichsgegenstände, StadtA WS, I1b328) und der Standschaft im Land (z.B. Akten zu den bayerischen Landtagen, StadtA WS, I1b340) sowie dem Stadtrecht (z.B. Ordnungen und Freiheiten der Stadt Wasserburg, StadtA WS, I1c7) sind weitere hauptsächliche Überlieferungen:

- Ratswahl/Städtische Ämter (z.B. Rats- und Bürgerbuch, StadtA WS, I1c8)
- Märkte und Handel (z.B. Jahrmärkte, StadtA WS, I1b33)
- Salzhandel (z.B. StadtA WS, I1b49-T1)
- Aufschlag/Ungeld (z.B. Wein und Ungeld, StadtA WS, I1b468)
- Steuerwesen (z.B. Steuerbuch und Steuerregister, StadtA WS, I1c154)
- Medizinalwesen (z.B. Umgang mit der Pest, StadtA WS, I1b82)
- Bauwesen (z.B. Bau des Geländers an der Brücke, StadtA WS, I1a7)
- Zunftwesen (z.B. Aufsicht des Rates über Kramer und Fragner, StadtA WS, I1b88)
- Bürger (z.B. Bürgeraufnahmen und Gewerbsverleihungen, StadtA WS, I1b96)
- Rechtspflege (z.B. Kauf-, Tausch-, Schenkungs- und Lehenssachen, StadtA WS, I1a1)
- Grundbesitz und Grundabgaben (z.B. Herzog Stephan verkauft das Burgerfeld und den Tobel (Dobel) an die Stadt, belegt aber die dort liegenden Joichen mit einem Zehnt, StadtA WS, I1a386)
- Rechnungslegung der Stadt (z.B. Stadtkammerrechnung, StadtA WS, I1c29)

Die Teilsammlungen zur Sammlung "Kommunalarchiv" können Sie direkt in bavarikon aufrufen oder die Teilbestandsbeschreibungen (s.u. auf dieser Seite) ansteuern:

>> Diese Sammlung ist ein Teil der Sammlung "Bestand I. Altes Archiv „Kommunalarchiv“ und „Stiftungsarchiv“ (Archive der Rats- bzw. Magistratsverwaltung mit Kirchen- und Stiftungsverwaltung 14.-19. Jh.)" im Bestand des "Stadtarchivs Wasserburg am Inn".

(Die hier aufgeführten Links führen zu den einzelnen Archivalien und Teilbeständen im Kultuportal bavarikon.)

Äußere Verhältnisse

Der mit rund 50 Archivalien vergleichsweise kleinere Teilbestand beinhaltet Interaktionen der Stadt Wasserburg mit dem Reich – ein Beispiel dafür wäre unter den Rechtssachen der Streitfall zwischen Martein Schrag und der Stadt Wasserburg (1441ff.) wegen des Raubs von Tuch, welcher von Friedrich III. (1415- 1493) vor das Reichskammergericht gezogen wurde (u.a. StadtA WS, I1a1467). Weiterhin sind Korrespondenzen in (grenzüberschreitenden) Handels- und Gewerbesachen (z.B. StadtA WS, I1b678), in Münzsachen sowie in Kriegssachen, bei denen die Ordnungs- und Regelungsgewalt zum Teil beim Reich lag, schriftlich überliefert. Übergeordnete Militärsachen, wie Durchzüge kaiserlicher Truppen, Abschriften von Adelsbriefen und Reichsmatrikeln sind dem Bestand ebenso zugeordnet wie Herrscherdurchzüge, Huldigungen und Todesbekanntgaben.

>> Diese Sammlung ist ein Teil der Sammlung "Kommunalarchiv" im Bestand des "Stadtarchivs Wasserburg am Inn".

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Innere Verhältnisse des Landes

Die Aktenüberlieferung zu den bayerischen Landtagen geht bis 1492 (StadtA WS, I1b340), Protokolle der Landtagshandlungen, von denen sich die Stadt als Landstand Abschriften fertigen ließ, reichen bis 1510 zurück (StadtA WS, I1c110).

Die Beschwerden der Städte umfassen verschiedenste Vorgänge, die Teil von Landtagshandlungen werden können (StadtA WS, I1b48), die Instandsetzung von Handelswegen betreffen (z.B. StadtA WS, I1b215) die Verbünde von Städten in Handelsangelegenheiten offenbaren – welche in der einen Sache gemeinsame Interessen verfolgen (StadtA WS, I1b450) und in anderer Angelegenheit in Streit miteinander treten (StadtA WS, I1b539).

Zum Bestand Friedbriefe, Streitschlichtung, Huldigungen, Bündnisse zählen als ältestes Zeugnis ein Gebot der Herzöge Stephan, Friedrich und Johann (StadtA WS, I1a492). Streitfälle, bei denen die Stadt Wasserburg selbst Prozesspartei wurde, werden von übergeordneten Stellen entschieden, so beispielsweise eine frühe baurechtliche Anweisung des Herzogs Stephan von Bayern vom Beginn des 15. Jahrhunderts (StadtA WS, I1a498).

Die recht umfangreiche Überlieferung Kriegswesen, Militärkonskription, Zeughaus, Stadtverteidigung, Stadtmauer ist sowohl im Kontext der Finanzierung von Kriegen als auch vor dem Hintergrund der städtischen Einflussnahme auf Kriegsfolgen vor Ort sowie der Stadtverteidigung entstanden. Hierzu zählen landesfürstliche Anordnungen zur Landesdefension (z.B. StadtA WS, I1b357), Verzeichnisse von Waffen und Rüstungen (z.B. StadtA WS, I1b367), Musterungen sowie Einquartierungslasten (z.B. StadtA WS, I1b70).

Zu den Rentmeisteramtsgegenständen zählen Prüfungen der städtischen Rechnungen (StadtA WS, I1c542) und Visitationen städtischer Ämter (StadtA WS, I1b53) durch das Rentmeisteramt, als auch Bestände des Rentmeisteramtes Wasserburg aus der Zeit des Herzogtums Bayern-Landshut 1447 bis zum Landshuter Erbfolgekrieg 1504. Die offensichtlich in Wasserburg zurückgelassenen staatlichen Rechnungen des Amtes (u.a. StadtA WS, I3-40) wurden vermutlich schon im 17. Jahrhundert dem städtischen Archiv einverleibt.

Den Vitztumssachen ist u.a. ein Verzeichnis der Vitztumshändel der Jahre 1636-1641 zugeordnet (StadtA WS, I1b333), die Gruppe Landesgesetze und Generalmandate beinhaltet Urkunden zur Einführung des Guldens als einzige Landeswährung (StadtA WS, I1a496). Daneben finden sich u.a. Mandate zum Steuer-, Münz-, Kriegs-, Schul- und Schuldenwesen oder zur Wilderei, Hexerei, Bettelei, Besoldung von Dienstboten sowie zum Handel und Aufschlag auf Lebensmittel.

Bei den Archivalien zu Landessteuern geht es u.a. um Befreiungen, um den Anschlag von Steuern sowie um Vorgaben zur Steuererhebung.

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Die Verwaltung der Stadt Wasserburg vom 14.-19. Jahrhundert

Zu diesem umfangreichen Bestand gehören die wichtigsten städtischen Selbstverwaltungsaufgaben (Ratssitzungen/Ratsprotokolle, Finanzen/Stadtkammer), die Daseinsfürsorge (Lände, Straßen- und Pflasterzoll, Medizinalwesen/Pest, Bauwesen, Brunnen, Wasserversorgung und Feuerlöschwesen) sowie die mit der Handelsstadt verbundenen Verwaltungsprozesse (u.a. Getreide-, Nahrungsmittel- und Frischwarenhandel, Jahrmärkte und Marktzoll, Salz/Salzscheibenpfennig). Ab dem 19. Jahrhundert einsetzend – wird auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte (Geschichtsschreibung, Chroniken, Familiengeschichte, Altertümer) als öffentliche Aufgabe sichtbar, die bezüglich des Hinzusammelns von Geschichtszeugnissen zum Bestand ebenso in der Sammlung "Fremdprovenienzen aus dem alten Archiv" zutage tritt.

Herauszuheben sind die urkundlichen und kopialen Überlieferungen der städtischen Privilegien (z.B. StadtA WS, I1a378) und zum Stadtrecht (z.B. StadtA WS, I1c1), die umfangreichen Rechnungsserien der Stadtkammer ab 1441/1447 (StadtA WS, I1c28 und I1c29) bis 1808 (StadtA WS, I1c607) sowie – ebenso umfangreich – die Akten- und seriellen Aktenbüschelüberlieferungen zur Waage, Niederlage und Schranne, zum Aufschlag auf Wein, Met, Fleisch, Bier etc. /Ungeld und zum Steuerwesen (z.B. StadtA WS, I1c189).

Zum städtischen Bauwesen zählen z.B. die Erlaubnis, wichtige öffentliche Gebäude errichten zu dürfen (z.B. StadtA WS, I1a358) oder der Unterhalt der Archen (z.B. StadtA WS, I1a1481) sowie die Baubuchüberlieferung ab 1532 (StadtA WS, I1c985).

Das Personalwesen umfasst Vorgänge zur Anstellung und Besoldung städtischer Ämter (z.B. Stadtrichter, Stadtarzt, Stadtapotheker, Schullehrer), zu den Ratswahlen (z.B. StadtA WS, I1c8) sowie zu Amts- und Bürgereiden.

Die ältesten Aktennachweise zum Schulwesen reichen bis 1556 zurück (StadtA WS, I1b693).

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Rechte und Pflichten der Bürger

Die rund 1.500 Archivalien umfassende Gruppe der Kauf-, Tausch-, Schenkungs- und Lehenssachen sowie die Gruppe des Schuldenwesens mit rund 500 zugeordneten Archivalien gehören zu den umfangreichsten Teilbeständen dieser Sammlung. Während unstrittige Rechtshandlungen wie zu beglaubigende Kaufsachen nicht notwendigerweise vor Gericht, sondern vor Zeugen "zwischen den vier wenden" aber auch "auf offener Schranne" und in vielen Fällen unter Beteiligung des Stadtschreibers bzw. Stadtrichters zu Urkunde gebracht werden (z.B. StadtA WS, I1a95), ist bei den strittigen Rechtssachen regelmäßig der Akt der Rechtsprechung durch Stadt- und/oder Landrichter gefordert (z.B. StadtA WS, I1a127).

Die Aktenüberlieferung Korporationen und Zünfte ist Spiegel der Aufsichts- und Ordnungsfunktion des Rates der Stadt über die sich selbst verwaltenden Zünfte (z.B. StadtA WS, I1b327) aus der auch die Zunftordnungsüberlieferung resultiert.

Die urkundlichen Geburts- und Herkunftsnachweise (z.B. StadtA WS, I1a711) stehen im Vorfeld und im Zusammenhang der Bürgeraufnahmen, zu denen einige formierte Akten vorliegen (z.B. StadtA WS, I1b36-T1), deren Rechtsaktnachweise jedoch systematisch Teil der Ratshandlungen und somit der Ratsprotokolle sind. Ältere Verzeichnisse verweisen auf die in den Stadtkammerrechnungen und in Ratsprotokollen enthaltenen Bürgeraufnahmen (Bürgermatrikel) für den Zeitraum von 1447 bis 1867 (StadtA WS, Av1).

Die Aufgabe des Rates, Verlassenschafts-, Erbschafts- und Heiratsgutangelegenheiten "von magistrats und obrigkheit wegen" zu begleiten, wird vielfach in Erbvergleichen und Erbeinungen offenbar (z.B. StadtA WS, I1a128), die aber auch strittig vor Gericht verhandelt werden können. Die Nachlass- und Inventaraufnahme durch den Rat (z.B. StadtA WS, I1c10) gehört ebenso zu diesem Wirkungskreis wie die Überwachung der von Bürgern errichteten Testamente.

In der Vormundschaftsverwaltung, die häufig in Folge einer Erbschaftsangelegenheit stehen kann, sind das Rechnungswesen (z.B. StadtA WS, I1b799) oder die urkundliche Entlassung aus der Vormundschaft hervorzuheben (z.B. StadtA WS, I1a2370).

Auch die Bürgschaften stehen nicht selten im Zusammenhang mit Erbschaftssachen.

Die Liste der behandelten Straftaten der Gruppe Kriminalia, Strafrechtliches, Soziale Ordnung ist lang: Hier finden sich Diebstahl, Raub, Einbruch, Wilderei, Ehebruch, Abtreibung, Selbstmord, Mord, Totschlag, Kirchenraub, Körperverletzung, Rauferei, uneheliche Schwangerschaft, Vergewaltigung, Trunkenheit, Beleidigung, Konkubinat, Korruption, Prostitution, "Schatzgraben" und Zauberei. Auch Dokumente, welche mit der strafrechtlichen Verfolgung im Zusammenhang stehen, wie Steckbriefe, Berichte über Verhöre und Folterungen von Gefangenen, Hinrichtungen und Gefängnisstrafen sind erhalten. Daneben wird am Bestand die frühneuzeitliche Sozialdisziplinierung sichtbar: Verbote verschiedener Amüsements (Fasching, Tanz, Ansingen) oder Untersuchungen wegen unterlassenem Gottesdienstbesuch und ungebührlichem Lebenswandel zählen hierzu.

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Vermögen und Besitz der Stadtgemeinde

Die Verwaltung des städtischen Vermögens umfasst den Erwerb, die Veräußerung oder die Verpachtung von Grundstücken, Waldgrundstücken und Gebäuden (die älteste Urkunde stammt aus dem Jahr 1365, StadtA WS, I1a7) sowie die Verwaltung der daraus resultierenden Grundabgaben (vgl. das Urbar für die Jahre 1625-1848, StadtA WS, I1b388).

Mit dem Salbuch (Güter- und Einnahmenregister) der Stadt für die Stiftungen (StadtA WS, I1c1144) wird nicht zuletzt deutlich, dass dieses Stiftungsvermögen letztlich auch städtisches Vermögen war. Die Archivalie markiert eine Zeitenwende: Einerseits präsentiert sie die im Gefolge der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs stehende, zunächst staatliche Verwaltung der städtischen Stiftungen durch die Königliche Stiftungsadministration – andererseits die nach Rückgabe dieser Verantwortung an die dann magistratische Stadtverwaltung des 19. Jahrhunderts verbleibende und zunehmende Unselbstständigkeit der Stiftungen.

Schuldsachen und Forderungen der Stadt sind häufig mit anderen Rechtsgeschäften vermischt (und somit regelmäßig mehrfach klassifiziert), wobei an einem prominenten Beispiel veranschaulicht werden kann, dass die ursprüngliche Bewahrung von einzeln vorliegenden urkundlichen Schuldbriefen ehedem der Rückzahlungsabwicklung und deren Überwachung diente. So nahm Herzog Albrecht V. von Bayern (1528-1579, Herzog seit 1550) im Jahr 1573 ein Darlehen von 50.000 Gulden bei der Stadt Wasserburg auf, das er bis zur Rückzahlung jährlich mit 2.500 Gulden verzinsen wollte (StadtA WS, I1a1527).

>> Diese Sammlung ist ein Teil der Sammlung "Kommunalarchiv" im Bestand des "Stadtarchivs Wasserburg am Inn".

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Erschließung/Sammlungen

Die im folgenden aufrufbaren Teilbestände spiegeln die früheren Erschließungsansätze der Archivbestände des "Alten Archivs" und die älteste Sammlungstätigkeit der Stadt sowie des HIstorischen Vereins.

Altverzeichnisse

Das älteste Archivinventar nach der Einrichtung eines Archivraumes im Rathaus Wasserburg 1618 stammt aus dem Jahr 1644 (StadtA WS, AvA24) und wurde vom Stadtschreiber Johann Joachim Trautt angelegt. Weiters sind aus dem späten 17. Jahrhundert Übersichten des Archivguts der Stiftungen erhalten (StadtA WS, AvA18). Die Neuordnung, Erweiterung und pertinenzmäßige Aufteilung der Bestände durch den Stadtschreiber Joseph Heiserer bis 1832 ist auch heute noch anhand vieler älterer Archivinventare nachvollziehbar (u.a. StadtA WS, AvA8).

Eher auswertenden Charakter haben diejenigen Verzeichnisse, die auf einzelne Inhalte übergeordneten Archivgutes verweisen, wie z.B. das Verzeichnis der Stadtverordneten und Räte der Stadt Wasserburg (StadtA WS, Av5) oder – ebenfalls personenbezogen – die Verzeichnisse der in Stadtkammerrechnungen und in Ratsprotokollen enthaltenen Bürgeraufnahmen (StadtA WS, Av1 / StadtA WS, Av2). Die erschließende Funktion dieser genannten Verzeichnisse ist bis heute relevant und nicht durch moderne Erschließungsformen ersetzt oder in diese übertragen.

>> Diese Sammlung ist ein Teil der Sammlung "Bestand I. Altes Archiv „Kommunalarchiv“ und „Stiftungsarchiv“ (Archive der Rats- bzw. Magistratsverwaltung mit Kirchen- und Stiftungsverwaltung 14.-19. Jh.)" im Bestand des "Stadtarchivs Wasserburg am Inn".

(Die hier aufgeführten Links führen zu den einzelnen Archivalien und Teilbeständen im Kultuportal bavarikon.)

Fremdprovenienzen aus dem alten Archiv

in Vorbereitung

Indexierung

in Vorbereitung

Findmittel als PDF-Dateien (FB)

in Vorbereitung

Förderer

Das Projekt der Online-Stellung des "Alten Archivs" der Stadt Wasserburg - insbesondere die Digitalisierung und Datenaufbereitung - wurde gefördert und unterstützt von bavarikon - Kultur und Wissensschätze Bayerns.

Die der Digitalisierung des "Alten Archivs" der Stadt Wasserburg vorausgegangenen Konservierungs- und Restaurierungsprojekte wurden mehrfach gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), die Kulturstiftung der Länder (KSL) und die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK).

Weitere Informationen

Fragen zu Beständen/ Termin zur Einsichtnahme vereinbaren:

Stadtarchiv Wasserburg a. Inn
Kellerstraße 10, 83512 Wasserburg a. Inn
TEL: +49 (0) 8071 920369, FAX: +49 (0) 8071 920371
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Ansprechpartner:
Stadtarchivar Matthias Haupt
Martin Mazarin, FachA f. Medien- und Informationsdienste