Wasserburg erhält Deutschlands erstes Plus-Energie-Depot
Im Rahmen einer Buchvorstellung wird die herausragende Vorbildfunktion des Wasserburger Museumsdepots veranschaulicht.
Das Museum Wasserburg veranstaltete zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP am 14. Dezember eine Vorstellung des Handbuchs „Depots und Archive – Handlungsempfehlungen für Planung und Betrieb“ auf der Depotbaustelle. Mitherausgeberin Kristina Holl erläuterte die Notwendigkeit eines solchen Leitfadens für die Planung und den Bau von Depot- und Archivgebäuden: Durch gezieltes Qualitätsmanagement, einen genauen Anforderungskatalog, Berücksichtigung von Grundsätzen der Nachhaltigkeit sowie ein fundiertes Planungskonzept wird energieeffizientes Bauen bei zukünftigen Projekten sichergestellt. Das Wasserburger Depot leistete bei der Entstehung des Buches einen wichtigen Beitrag, wie Mitautor Stefan Bichlmair betont. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wasserburg führte und führt das IBP auch weiterhin im Gebäude hygrothermische Messungen durch. Diese dienen dazu Aussagen über die künftige Bezugsfertigkeit und die Effizienz des Gebäudes zu treffen. Für die in einem Depot gelagerten sensiblen Kunstobjekte ist eine möglichst geringe Schwankung der Temperatur- und Feuchtewerte unerlässlich. Um den Energieeinsatz dabei so niedrig wie möglich zu halten, sind eine sehr dichte Gebäudehülle, optimale Dämmung und so wenig Lichteinstrahlung wie möglich erforderlich. Diese Voraussetzungen sind beim Wasserburger Depot gegeben und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt die noch benötigte Kühl- und Heizenergie selbst. Durch die PV-Anlage wird das Depot sowohl autark sein als auch überschüssige Energie produzieren. Darüber freuen sich Bürgermeister Michael Kölbl und Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann besonders, zumal dies deutschlandweit unter Depotbauten bislang noch einzigartig ist!