Im hintersten Abteil des Adam-Gräf-Kellers (K 02) kommt die in der Altstadt gebraute Würze in die Gärbottiche, wo durch Zugabe der Hefe die Hauptgärung eingeleitet wird.
Im nächsten Raum nach vorne bietet sich die Gelegenheit, eine in dieser Art einmalige Sammlung von alten Lagerfässern zu besichtigen. Die Fässer, die hier zu sehen sind - sämtlich Spenden - mussten zerlegt, in Einzelteilen durch den engen Eingang transportiert und im Keller wieder zusammengefügt werden. Diese neun Fässer fassen zwischen 10 und 38 Hektoliter und haben vorne jeweils ein ca. 24 x 48 cm großes Schlupfloch, durch das ein (erwachsener!) Arbeiter zu Reinigungszwecken in das Fass hineinkriechen musste. Ein zehntes Lagerfass wurde zerlegt belassen, um die komplizierte Konstruktion der Holzfässer zu demonstrieren.
Drei dieser Fässer sind oben am Spundloch mit Kohlensäureschläuchen verbunden, die als sog. Kolonnenspundung zu einem Spundapparat führen.
Genau bestimmte Einfüllmengen von Wasser machen diesen Apparat zu einem zuverlässigen Kontrolleur des gewünschten Kohlensäuredruckes in den Fässern. Drei Fässer sind unten am Zapfloch an Schläuche angeschlossen, die in einen Verschneidbock münden, der dem Kellerburschen ein exaktes Umschalten vom leer werdenden Fass zum nächsten Vollen ermöglicht. Aber auch ein tatsächliches Verschneiden verschiedener Biere kann man mit diesem Gerät exakt dosieren.
Vom Verschneidbock gelangt das Bier zum Filter, wo Trübungsstoffe und Mikro-Organismen herausfiltriert werden, bis das Bier dann endlich zum Fassfüller kommt.
Dieser Isobarometer, ein im Jahre 1885 patentierter Fassfüller der Fa. Hendschel & Guttenberg aus München, ist das Glanzstück in der Abfüllabteilung.
Ebenfalls ein sehr altes Exponat ist die Luftpumpe, die mit einem großen Schwungrad von Hand durch einen sogenannten Haspelanten den ganzen Tag lang betrieben werden musste. Mit ihrer Hilfe wurde das große Lagerfass so unter Druck gesetzt, dass das Bier kräftig durch Verschneidbock und Filter zum Fassfüller floss.
Auch die Versandfässer mussten vor dem Abfüllen mit Luftdruck gefüllt werden, damit das nachströmende Bier nicht zu stark schäumte und das Fass ordentlich voll wurde. Nach einer kurzen Ruhezeit konnten die Fässer dann ausgeliefert und nach abermaliger Ruhe das Bier gezapft werden. Abschließend grüßen wir das Portrait des Brauers Gräf, des Erbauers dieses eindrucksvollen Kellers, ehe wir das Museum verlassen und hinaus in die Kellerstraße an den Inn treten, wo es (meistens) wieder etwas wärmer ist.