Stadt Wasserburg am Inn

Seitenbereiche

Seiteninhalt

Aktuelle Meldungen

Geothermie-Anlage in Waldkraiburg besichtigt

KlimaSchutzDialog unternahm Exkursion mit Führung

Am 20. Oktober unternahm der KlimaSchutzDialog Wasserburg auf Einladung von Klimaschutzmanager Albert Bernstetter eine Exkursion zur Geothermie-Anlage in Waldkraiburg. Mit dabei waren auch Erster Bürgermeister Michael und Kölbl und Zweiter Bürgermeister Werner Gartner.

Geothermie (Erdwärme) ist die unterhalb der Erdoberfläche gespeicherte Wärmeenergie. Im Alpenvorland sind die Voraussetzungen zu deren Nutzung besonders gut, weil es hier eine Thermalwasser führende Kalksteinschicht, den sogenannten Malm gibt. Die Geothermie kann je nach örtlichen Gegebenheiten für die Stromgewinnung oder/und die Gewinnung von Fernwärme genutzt werden. Die Anlage in Waldkraiburg liefert praktisch vollständig die für das örtliche Fernwärmenetz erforderliche Wärmeenergie. Kraftwerk und Wärmenetz liegen dabei in der Verantwortung der Stadtwerke Waldkraiburg.

Herr Köber, Abteilungsleiter für Wärmeerzeugung Geothermie/Fernwärme, begann seine Führung am Herzstück der Anlage, den beiden Tiefenbohrungen. Die erste Bohrung erreichte im November 2010 und die zweite Bohrung im März 2011 die Thermalwasser führende Schicht in einer Tiefe von etwa 2.600 bis 2.700 Metern. Die Förderbohrung bringt mit einer Rate von 65 Litern pro Sekunde das Tiefengrundwasser mit einer konstanten Temperatur von 108 Grad Celsius zu Tage. Die zweite Bohrung ist erforderlich, um das nach der Nutzung abgekühlte Thermalwasser wieder zurück in den Untergrund zu führen.

Im Jahr 2012 wurde die Heizzentrale mit vier Wärmetauschern, jeweils mit einer Leistung von 4 MW, gebaut. Im gleichen Jahr wurde die Anlage in Betrieb genommen und dient seither der Versorgung von Waldkraiburg mit geothermaler, CO2-neutraler Fernwärme. Das Leitungsnetz wird dabei Jahr für Jahr weiter ausgebaut.

Trotz einer aktuellen Anschlussleistung von 15 MW ist der Ausbau des Fernwärmenetzes längst noch nicht abgeschlossen. Es ist sogar geplant, bis 2028 einen weiteren Bohrplatz mit zwei weiteren Tiefenbohrungen zu erschließen.

Die Teilnehmer zeigten sich erstaunt über die überschaubare Größe der technischen Einrichtungen und konnten einen Eindruck von der dennoch enormen Leistungsfähigkeit der Geothermie-Anlage gewinnen. In der anschließenden Fragerunde wurden viele Fragen zum Thema gestellt, darunter zur Dauer von der Planung bis zur Umsetzung, den Betreibermodellen und der Wirtschaftlichkeit. Der KlimaSchutzDialog hat sich vorgenommen, das Thema Geothermie im Arbeitskreis zu vertiefen um zu ermitteln, ob auch Wasserburg ein geeigneter Standort für eine Geothermie-Anlage sein könnte.

Weitere Informationen