Stadt Wasserburg am Inn

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Hinderegger, Seifensiederei

Bestand Seifensiederei Hinderegger

(BÜ)

1) Vorwort/Bestandsgeschichte/Inhalte:

Stadtarchiv Wasserburg a. Inn, Bestand VI. Sammlungen, Nachlässe und Deposita, Vereine, zeitgeschichtliche Dokumentation

Bestand VI. Sammlungen, zeitgeschichtliche Dokumentation, Nachlässe und Deposita: Stadt Wasserburg a. Inn und Umgebung »» Gesellschaft »» Wirtschaft/ Handel/ Handwerk/ Gewerbe/ Banken/ Versicherungen/ Messe/ priv. Dienstleistungen »» Seifensiederei Hinderegger

Laufzeit: 1899 - 1986; 82 Einheiten

Am 21. Dezember 2011 übernahm das Stadtarchiv den Archivbestand des ehemaligen Seifensiederbetriebs Hinderegger.

Das Haus am Marienplatz 3 wurde 2012/2013 generalsaniert. Im Zuge der Besichtigung des Hauses durch die Baudenkmalpflege und nach Vermittlung durch den Kreisheimatpfleger Stolte sowie das Architekturbüro Kammerl und Kollegen (Frau Barbara Kohlmeier) erteilte die Eigentümerin des Gebäudes das Einverständnis, die Unterlagen des Betriebes für das Stadtarchiv nach Auswahl zu übernehmen. Eine Übernahmeliste wurde gemeinsam mit der schriftlichen Bestätigung der erfolgten Übergabe und Übereignung der Betriebsunterlagen übermittelt. Die Übereignung wurde von der Familie Hinderegger bestätigt. Ebenfalls übernahm das Museum Wasserburg Objekte des Seifensiederbetriebs.

Das Gebäude, in dessen Ladengeschäft im Erdgeschoss sich heute die Parfümerie Wierer befindet, beherbergte ehemals die Seifensiederei Hinderegger. Vor der anstehenden Entkernung wurden durch Mitarbeiter des Museums und des Stadtarchivs Wasserburg ein Teil der noch vorhandenen Objekte und Archivalien ausgesondert, die aus dem Besitz der Familie Hinderegger stammten. Zu übernehmende Museumsobjekte und Archivalien befanden sich im hinteren Bereich des Gebäudes auf mehrere Räume verteilt, welche seit Jahrzehnten ungenutzt blieben.

Die vorgefundenen Archivalien - die Älteste stammt aus dem Jahr 1899 - spiegeln die Tätigkeit des Seifensiederbetriebs Ferdinand Hinderegger wider, der die Seifensiederei 1898 übernahm. Die Tradition des Handwerks in dem Gebäude reicht allerdings schon bis in das 18. Jahrhundert zurück.

Aufgrund der Menge an vorhandenen Unterlagen, die nicht sämtlich übernommen werden konnten, wurde eine Auswahl nach Bewertung des Bestandes getroffen.

Die übernommenen Unterlagen decken sowohl exemplarisch Teilbereiche des Seifensiedereigeschäfts ab, als auch einen zeitlichen Querschnitt der Geschäftstätigkeit des Betriebs von 1898 bis 1986.

Zur Archivierung ausgewählt wurden als serielle Unterlagen u.a. Liefer-, Rechnungs- und Bilanzbücher des Seifensiederbetriebs.

Weiterhin wurde im Durcheinander der auf dem Dachboden zerstreuten Unterlagen nach Einzelvorgängen gesucht und diese zur Archivierung gesichert, soweit sie bestimmte Aufgaben des Betriebs und Betriebsabläufe darstellten. Hier sind beispielsweise Rezeptsammlungen für Seifenprodukte, Entwürfe von Verpackungsgestaltungen für eigene Produkte, Werbung des Betriebs, die Bewirtschaftung des Betriebs während des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit, Patentanmeldungen oder Pläne zur Umgestaltung des Ladengeschäftes hervorzuheben.

Anhand des Bestandes lässt sich deutlich erkennen, wie die Entwicklung zu einem Verkaufsgeschäft von industriell hergestellten Fertigprodukten den selbstherstellenden Betrieb verdrängt.

Die Archivalien wurden im Zeitraum Februar bis März 2012 von Volontärin Maike Gildenast verzeichnet. Einige Archivalien unterliegen noch den Sperrfristen in Anwendung der städtischen Archivsatzung.

Über die Auswertung des Archiv- und Museumsbestandes sowie die Geschichte des Seifensiederbetriebs ist ein wissenschaftlicher Aufsatz erschienen:
Maike Gildenast: Wasserburger Waschzauber - Die Seifensiederei Hinderegger, in: Heimatverein (Historischer Verein) e.V. für Wasserburg am Inn und Umgebung in Verbindung mit der Stadt Wasserburg a. Inn (Herausgeber), HEIMAT AM INN 32, Beiträge zur Geschichte, Kunst und Kultur des Wasserburger Landes, Jahrbuch 2012. Zum Aufsatz .