2003/2004

Wettbewerb 2003/2004

Stadt Wasserburg a. Inn prämiert Carmen Rau als 1. Preisträgerin des Geschichtswettbewerbs 2003/2004

Nachdem der Stadtrat im August 2002 beschlossen hat einen Geschichts- bzw. heimatkundlichen Wettbewerb einzurichten, konnte mit Beginn des neuen Schuljahres 2003/2004 die erste Ausschreibung erfolgen. Der Geschichtswettbewerb 2003/2004 - „Wasserburg zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Die Zeit unserer Urgroßmütter“ - gab den SchülerInnen einen zeitlichen Rahmen vor, ließ aber die konkrete Themenwahl weitgehend offen. Am 14.06.2004 konnte, nachdem die Jury des Wettbewerbs alle eingereichten Arbeiten begutachtet hatte, 1. Bürgermeister Michael Kölbl im Sitzungssaal des Rathauses erstmals den 1. Preis des Städtischen Geschichtswettbewerbs verleihen.

Bericht der Wasserburger Zeitung

Wasserburg (re) - Carmen Rau heißt die erste Preisträgerin beim Wasserburger Geschichtswettbewerb. Die Studentin an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung im Hag untersuchte den Fürsorgeausschuss und die Volksküche, beides 1914 in Wasserburg eingerichtet. „Eine sehr ansprechende Arbeit“ fand die Jury, wie Bürgermeister Michael Kölbl bei der Preisverleihung sagte.

Im 2002 eröffneten neuen Stadtarchiv „liegen unerforschte Archivalien die reichlich Stoff bieten“ und auch im Städtischen Museum könnten Teilnehmer am Geschichtswettbewerb fündig werden, so Bürgermeister Michael Kölbl bei der Preisverleihung des ersten Geschichtswettbewerbes der Stadt. Über die Preisträger entschied eine Jury bestehend aus Stadtarchivar Matthias Haupt, Bildarchivar Hanns Airainer, Heimathausleiter Ferdinand Steffan, Heimatvereinsvorsitzendem Dr. Martin Geiger und Bürgermeister Kölbl.

„Wasserburg zu Beginn des 20. Jahrhunderts“ war bei der Premiere des Wettbewerbs das Thema. Zwar gebe es da viele Quellen, so Kölbl, aber dennoch sei das Thema wohl zu eng gefasst gewesen, um sich problemlos mit dem Lehrplan in Einklang bringen zu lassen. Das werde beim Wettbewerb 2004/2005 anders, da sei das Thema zeitlich frei wählbar, in den Unterricht zu integrieren. Denn die Unterstützung durch die Schule sei für die Teilnehmer wichtig.

Die hatte Carmen Rau, denn an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, deren Sozialverwaltungs-Fachbereich im Hag untergebracht ist, wird seit diesem Studienjahr eine Seminararbeit von den Studenten gefordert. Dass diese Arbeit auch extern Erfolg hatte, freute Jürgen Schulan, Referent im Staatsministerium für Arbeit und Soziales. „Wir waren im Ministerium ganz begeistert, als wir von dem ersten Preis hörten“, so Schulan. In einem Brief von Ministerin Christa Stewens an Carmen Rau, den Schulan mitbrachte, schreibt diese unter anderem, dass es ihr gefalle, dass die Ausbildung im Sozialrecht mit lokalen Aspekten verknüpft werde.

Carmen Rau stellte im Anschluss ihre ausgezeichnete Arbeit über den Fürsorgeausschuss von 1914 bei der Preisverleihung vor.

Aus zwei Akten, „die nicht immer ganz leicht zu lesen waren“ und aus dem „Wasserburger Anzeiger“ nahm Carmen Rau die meisten Informationen über den Fürsorge-Ausschuss. Dieser wurde durch den Stadtmagistrat eingesetzt, um eine „gerechte Aufteilung der finanziellen Mittel an bedürftige Wasserburger“ zu gewährleisten. Das geschah unter anderem durch eine Volksküche, die zum Beispiel Grüne Suppe, Griespolenta, Gemüse mit Wurst, Brennsuppe oder auch Euter mit Kartoffeln, in dieser auch von Hungersnot geprägten Zeit, servierte. Die Lieferanten waren die Freibank, Einzelhändler, Gärtner und der Kommunalverband; die Regierung und das Bezirksksamt finanzierten die Volksküche. Kommen durften alle Wasserburger, ein warmes Essen kostete 30 Reichspfennig.

Das anschaulich, wissenschaftlich fundierte und exakt aufgearbeitete Thema aus der Zeit des 1. Weltkrieges ist im Stadtarchiv für alle Interessierten einsehbar oder auch als Download im Internet abrufbar.

Anerkennungspreise gingen schließlich an eine Projektgruppe der Realschule, die den „Wasserburger Anzeiger“ mit der „Wasserburger Zeitung“ verglich und an eine Gruppe des Luitpold-Gymnasiums, die sich mit der Baugeschichte ihrer Schule beschäftigt hatte.

Die Siegerarbeiten des Wettbewerbs können jeweils gegen eine Schutzgebühr bestellt werden.
Alle Siegerarbeiten der Geschichtswettbewerbe (1. Preise) finden Sie hier.