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Klimafreundlich leben: Wohnen

Im ersten Artikel der 10-teiligen Reihe „Klimafreundlich leben“ von Energiedialog2050 und dem Aktionsbündnis Rio konkret e.V. ging es um den Einfluss der CO2-Emissionen auf den Klimawandel und wie Sie diese über einen CO2-Rechner im Internet selbst bestimmen können.

Doch was sind die zentralen Stellschrauben mit denen die CO2-Emissionen reduziert werden können? Einer der wichtigsten Bereiche ist das „Wohnen“. So gehen rund 21% der CO2-Emissionen eines durchschnittlichen Deutschen auf das Konto von Strom und Heizung. Mit den richtigen Maßnahmen wären z.B. 30% weniger im Bereich Heizen möglich.

Am effektivsten sind klassische Standardmaßnahmen, die wahrscheinlich den meisten von Ihnen bekannt sind: Die Heiztemperatur senken, jedes Grad weniger hat ungemeine Auswirkungen, richtig lüften und – für alle Eigenheimbesitzer – eine nach Energiebilanz durchgeführte Fassadendämmung und Erneuerung der Fenster, wofür es übrigens auch hohe Zuschüsse gibt. Einen ebenfalls hohen Effekt hat es, konsequent auf Stromanbieter zu setzen, die ihren Strom aus erneuerbaren Energien beziehen und auch selbst in solche investieren. Orientierung bieten hier Gütesiegel wie Grüner Strom Label, TÜV Nord, ok-power-Label. Aber was kann noch getan werden?

  1. Bis zu 20% Heizwärme kann durch undichte Fenster und Türen verloren gehen. Mit im Baumarkt erhältlichen Dichtungsmaterialien, wie Schaumstoffklebebänder oder Bänder aus Gummi oder Silikon können Sie ganz einfach selbst Hand anlegen.
  2. Über Nacht geschlossene Rollläden und Vorhänge können die Wärmeverluste durch das Fenster reduzieren, vorausgesetzt die Rollladenkasten sind wärmeisoliert. Außerdem sind flexible und alubeschichtete Dämmplatten oder -tapeten aus Styropor preiswert und leicht anzubringen. Mit ihnen können Sie gut Heizkörpernischen isolieren.
  3. Heizkörper sollten frei zugänglich sein. Nur so können sie die Wärme gut in die Räume abgeben. Wäsche nicht auf dem Heizkörper trocknen: Es schadet den Stoffen und braucht mehr Heizenergie.
  4. Um Energieverschwendung einerseits und Schimmelbildung auf der anderen Seite vorzubeugen ist regelmäßiges Stoßlüften wichtig. Also mehrmals täglich mit komplett offenen Fenstern etwa fünf Minuten kräftig durchzulüften, anstatt Fenster dauerhaft gekippt zu lassen
  5. Bewusste Nutzung von Strom – Ausschalten und Abstöpseln: Noch nicht jeder scheint zu wissen, dass man mit konsequentem Abschalten und Ausstöpseln einen dreistelligen Betrag im Jahr sparen kann. Dazu gehören: Akkus & Netzstecker abstöpseln, wenn die dazugehörigen Geräte nicht laufen. Das heißt auch: Handy von der Steckdose, wenn es geladen hat, sonst saugt der Akku weiter Strom. Licht ausschalten, wenn Sie einen Raum verlassen. Lichtquellen im Raum abschalten, die Sie nicht benötigen. Stand-by gnadenlos den Kampf ansagen und dazu z.B. spezielle Steckdosen mit Schaltern, Timern oder Fernsteuerung nutzen.
  6. Auch die Größe des Wohnraums trägt elementar zu dem CO2-Ausstoß bei: Je größer die Wohnung oder das Haus, umso mehr Energie wird benötigt. Denn jeder bewohnte Quadratmeter Fläche wird beleuchtet, beheizt, mit Bodenbelag versehen und möbliert, muss gereinigt und instandgehalten werden. Leider geht die Tendenz heute zu immer größerem Wohnraum. Zum Vergleich: 1987 hat jeder Bundesbürger durchschnittlich knapp 35 qm zur Verfügung gehabt, heute sind es schon 45 qm. So sparen Sie mit weniger Wohnraum nicht nur Energie, sondern auch Zeit fürs Putzen und Geld für Möbel. Übrigens: Pro Jahr entstehen 7 Mio. Tonnen Möbelmüll, davon werden nur 10% recycelt oder finden neue Besitzer.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen erste Impulse geben. Im nächsten Artikel geht es um das Thema Mobilität.

Sonja Dlugosch für Rio Konkret und den Energiedialg Wasserburg 2050
Teil 2 der Serie aus den Wasserburger Heimatnachrichten - veröffentlicht am 27. März 2020