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Amphibien sind erneut auf Wanderschaft

[Artikel vom 24.03.2023]

Aufbau eines Krötenzauns. Foto: Paul Riederer / BUND Naturschutz, Kreisgruppe Rosenheim
Aufbau eines Krötenzauns. Foto: Paul Riederer / BUND Naturschutz, Kreisgruppe Rosenheim

Landkreis Rosenheim und Bund Naturschutz bitten Autofahrer um Vorsicht

Der beginnende Frühling hat Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren gelockt. Das Schauspiel der Laichwanderung ist derzeit in vollem Gange. Deshalb haben zahlreiche Ehrenamtlich des Bund Naturschutz in Kooperation mit den Kreisbauhöfen im Landkreis Rosenheim an Straßen mit starken Wanderbewegungen Schutzzäune mit Auffangeimern aufgebaut und Warnschilder angebracht.

Die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Rosenheim und die Kreisgruppe Rosenheim des Bund Naturschutz bitten daher in den kommenden Wochen auch zur eigenen Sicherheit um besondere Vorsicht auf den Straßen. Bitte achten Sie dabei auf die Amphibien, aber auch auf die Menschen, die die Tiere in den Morgen- und Abendstunden einsammeln und sicher auf die andere Straßenseite bringen.

•    Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen.
•    Reduzieren Sie Ihr Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnschilder aufgestellt sind.
•    Sie haben eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist? Melden Sie sich bitte per E-Mail an: amphibien@bund-naturschutz.de

Amphibienzäune befinden sich im Kreisgebiet zum Beispiel bei Kiefersfelden, Flintsbach a.Inn, Samerberg, Aschau am Inn, Halfing, Wasserburg, Forsting und Bruckmühl. Insgesamt sind 21 Schutzzäune aufgebaut. Über 150.00 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer betreuen acht bis zehn Wochen lang die Übergänge. Im zurückliegenden Jahr konnten auf diese Weise etwa 15.500 Erdkröten und andere Amphibienarten vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden. 2021 waren es 15.000, 2020 13.00Tiere.

Bedauerlicherweise mussten immer mehr der engagierten Helfer feststellen, dass in den zurückliegenden Jahren an vielen Übergängen die Anzahl der Tiere in den Fangeimern zurückgeht: „Wenn wir nicht entschiedener gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, zur Regel. Selbst Allerwelts-Arten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden“, betont die Geschäftsführerin der Kreisgruppe Rosenheim, Ursula Fees. Für den Schutz der Amphibien, die aufgrund ihrer schnell austrocknenden Haut auf Feuchtigkeit angewiesen sind, müssen die Gewässer im Landkreis geschützt oder renaturiert und feuchte Wiesen und Weiden erhalten werden „Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber das hilft langfristig nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden.“

Ursula Fees wünscht sich, dass die Amphibienrettung im Landkreis Rosenheim auch in Zukunft weitergeht: „Über die Jahrzehnte konnten wir zehntausende Kröten und Frösche vor dem Verkehrstot retten. Allerdings kommen viele Helferinnen und Helfer in die Jahre. Wir hoffen, dass es überall gelingt, dass die Betreuung der Zäune von Jüngeren übernommen wird. Wer etwas Gutes tun will, ist jederzeit herzlich willkommen, mitzuhelfen wie beispielsweise am Samerberg oder im Raum Wasserburg.“ Auch Unterstützung an einzelnen Tagen für den Auf- und Abbau der Zäune zu Beginn und Ende der Saison ist sehr willkommen.