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Coronabedingt weiterhin höhere Arbeitslosigkeit

[Artikel vom 01.09.2020]

Die Arbeitslosenquote hat sich im vergangenen Monat (Betrachtungszeitraum vom 14. Juli bis 11. August) im Agenturbezirk Rosenheim, der die Stadt und den Landkreis Rosenheim sowie die Landkreise Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen umfasst, um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent erhöht. Der Wert liegt damit um 1,1 Prozentpunkte über dem Vergleichswert des Vorjahres. Der stellvertretende Leiter und Geschäftsführer des operativen Bereichs der Agentur für Arbeit Rosenheim, Michael Vontra, sagt hierzu: „Dieser Anstieg resultiert daraus, dass uns Covid19-bedingt nicht nur mehr Personen seit Jahresbeginn (+230, +1,1% zum Vergleichsmonat des Vorjahres (VJM)) zugingen, sondern vielmehr auch daraus, dass der Abgang aus Arbeitslosigkeit seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stark gesunken ist (-3.210 Personen, -15,2% zum VJM)“, erklärt Vontra und fügt hinzu: „Erfreulich ist jedoch, dass einerseits die Zunahme des Zugangs in Arbeitslosigkeit seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in den vergangenen Monaten (Juni +4,2%; Juli + 2,4%; August +1,1%) rückläufig ist und andererseits die niedrigeren Werte bei den Abgängen aus Arbeitslosigkeit gegenüber den Vormonaten leicht zurückgehen. Während diese Zahl im Juni noch um -19,9% unter dem Vergleichswert des Vorjahres lag, betrug die Differenz im August noch -15,2%. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass sich die Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt – trotz Coronapandemie und dem jahreszeitüblichen Anstieg – weiter stabilisiert.“
Insgesamt ist die Arbeitslosenzahl im August im Agenturbezirk Rosenheim um 280 Personen auf 10.850 gestiegen. Der Wert liegt damit um 3.590 Betroffene oder 49,4 Prozent über dem VJM.  
 
Vontra führt weiter aus: „Ein Teil des Anstiegs der Arbeitslosigkeit ist in den Sommermonaten üblich. Zum einen sind viele Personalentscheider in Urlaub und Neueinstellungen erfolgen dementsprechend erst nach deren Rückkehr. Zum anderen haben sich viele unter 25-Jährige nach Schul- oder Ausbildungsabschluss arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit ist bei dieser Personengruppe im Betrachtungszeitraum vom 14. Juli bis 11. August um 290 Personen, das entspricht 23,6 Prozent, auf 1.500 Betroffene angestiegen“, erklärt der stellvertretende Agenturleiter. „Viele junge Menschen haben aufgrund der Coronapandemie ihre Ausbildung in diesem Jahr einige Wochen später abgeschlossen als in den Vorjahren und sich dementsprechend erst jetzt bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Dennoch liegt die Zahl der Neumeldungen bei dieser Personengruppe im August „nur“ auf dem Niveau des Vorjahreswertes. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass die jungen Männer und Frauen auch in diesem Jahr voraussichtlich nur für kurze Zeit arbeitslos gemeldet bleiben. Viele von ihnen haben uns bereits signalisiert, dass sie schon eine Arbeitsstelle in Aussicht haben oder ab Herbst eine weiterführende Schule oder eine Hochschule besuchen werden. Ich möchte an dieser Stelle aber auch an die Unternehmen appellieren den frisch ausgebildeten Fachkräften, die noch nach einem Arbeitsplatz suchen, eine Chance zu geben. Routiniertes und neues Personal ergänzen sich gut, und so kann sich eine neue positive Dynamik im Betrieb entwickeln.“
 
Der stellvertretende Agenturleiter sagt weiter mit Blick auf den Stellenmarkt: „Es ist erfreulich, dass die Entwicklung in diesem Bereich darauf hindeutet, dass die Unternehmen in unserem Agenturbezirk vorsichtig optimistisch in die Zukunft blicken. Sie haben dem Arbeitgeberservice im vergangenen Monat 1.030 neu zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren trotz der Ferienzeit 190 oder 22,5 Prozent mehr als im Vormonat. Damit liegt die Zahl der Neumeldungen um 0,3 Prozent über dem Wert von August 2019. Erstmals seit Beginn der Coronapandemie sind damit mehr neu zu besetzende Arbeitsstellen gemeldet worden als im Vergleichsmonat des Vorjahres“, so Vontra und weiter: „Es ist jedoch noch viel aufzuholen. Sowohl der Stellenzugang seit Jahresbeginn als auch der Stellenbestand liegen mit jeweils -1.420 weit unter dem Betrachtungszeitraum vor einem Jahr. 3.680 zu besetzende Stellen sind gemeldet (3.530 davon sozialversicherungspflichtig und 3.360 sofort). Der Stellenrückgang resultiert überwiegend aus den folgenden Berufshauptgruppen: Verkauf (-180), Führer von Fahrzeug- und Transportgeräten (-140) sowie Verkehr, Logistik (außer Fahrzeugführer) und Metallerzeugung, -bearbeitung, Metallbau (jeweils -120).“
 
Ein Hauptaugenmerk legt der stellvertretende Agenturleiter kurz vor Ausbildungsbeginn auf den Lehrstellenmarkt: „Im September starten viele junge Menschen mit ihrer Berufsausbildung, jedoch haben noch nicht alle Jugendlichen eine passende Stelle gefunden, und auch einige Betriebe suchen noch händeringend nach dem*r richtigen Bewerber*in“, sagt Vontra. „Zum Stichtag am 11. August waren bei der Agentur für Arbeit Rosenheim noch 450 junge Menschen gemeldet, die ab Herbst einen Ausbildungsplatz suchen, 70 mehr als vor einem Jahr. Dem gegenüber standen 1.170 unbesetzte Lehrstellen, in etwa so viele wie im August 2019. Zahlreiche Ausbildungsplatzangebote gab es unter anderem noch im Verkauf (280), in medizinischen Gesundheitsberufen (u.a. medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte) (77), für Koch/Köchin (47), für Handelsfachwirt*in (47) sowie für Kaufmann/-frau Büromanagement (28).“
Der stellvertretende Agenturleiter weiss, dass Angebot und Nachfrage so kurz vor Ausbildungsbeginn häufig nicht vollkommen übereinstimmen und appelliert an die jungen Menschen, die noch nach einem Ausbildungsplatz für heuer suchen: „Seid bei der Berufs- und Betriebswahl und beim Arbeitsweg flexibel und ruft am besten gleich unter der Rufnummer 08031 / 202-222 (Montag – Donnerstag 8-12 Uhr; 13-16 Uhr; Freitag 8-12 Uhr) bei unserer Berufsberatung an. Unsere Experten*innen warten mit attraktiven Lehrstellen mit Starttermin im September und tollen Bewerbungstipps. Die international anerkannte duale Ausbildung in Deutschland bietet die Ideale Grundlage für die berufliche Karriere.“
An die Betriebe gewandt sagt Vontra: „Geben Sie auch Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance, die in der Schule keine Überflieger waren, die nach der Schule erst einmal gejobbt oder ein Studium begonnen und nicht beendet haben oder die aus anderen Gründen keinen lückenlosen Lebenslauf haben. Häufig entwickeln sich diese jungen Menschen im Betrieb sehr positiv. Unser Arbeitgeberservice informiert Sie unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20 zu Fragen bei der Suche nach Auszubildenden und/oder Unterstützungsmöglichkeiten (Hinweis: Der Einstieg in die Ausbildung ist in der Regel noch bis Dezember möglich).“
 
 
Der Arbeitsmarkt in den einzelnen Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:

Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,8 Prozent (Vormonat: 5,6; August 2019: 3,8 Prozent). Derzeit sind 2.091 Bürger*innen ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kunden*innen, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, erhöhte sich die Arbeitslosenzahl um 45 auf 1.219. Für 872 arbeitslose SGB II-Kunden*innen, 17 mehr als im Juli, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.279 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.779 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Bis zum 26. August: 981 Anzeigen für Kurzarbeit für 9.771 Mitarbeiter*innen.

Ein kurzer Blick auf den Ausbildungsmarkt: Zum Stichtag 11. August waren in der kreisfreien Stadt Rosenheim noch 96 Bewerber*innen mit Ausbildungsplatzsuche zum 30. September gemeldet. Dem gegenüber standen 164 unbesetzte Lehrstellen. Die meisten Ausbildungsplätze gab es noch in den Berufsgruppen Verkauf (33), Kaufmann/-frau Versicherungen/Finanzen (8) sowie Fachkraft Kurier-/Express-/Postdienst-leistungen (8).

  • Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 3,4 Prozent (Vormonat: 3,2; August 2019: 2,2 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen insgesamt für den Landkreis beträgt 4.868. Hier sind 3.507 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 180 mehr als im Vormonat. Beim Jobcenter Landkreis Rosenheim sind 1.361 arbeitslose SGB II-Kunden*innen registriert, 19 weniger als im Juli. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.415 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.740 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Bis zum 26. August: 2.996 Anzeigen für Kurzarbeit für 30.805 Mitarbeiter*innen.

Ein kurzer Blick auf den Ausbildungsmarkt: Zum Stichtag 11. August waren im Landkreis Rosenheim noch 211 junge Männer und Frauen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz mit Starttermin im Herbst. Dem gegenüber standen 457 unbesetzte Lehrstellen. Die meisten Ausbildungsplätze gab es noch in den Berufsgruppen Verkauf (112), Hotelfachmann/-frau (17) und Koch/Köchin (16).

  • Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im August eine Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent auf (Vormonat: 3,0; August 2019: 2,1 Prozent). Das entspricht         2.247 beschäftigungslosen Bürgern*innen. Davon sind 1.687 Männer und Frauen, 101 mehr als vor einem Monat, in den Arbeitsagenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 560 Betroffene, 21 weniger als im Juli, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.029 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.598 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Bis zum 26. August: 1.402 Anzeigen für Kurzarbeit für 12.653 Mitarbeiter*innen.

Ein kurzer Blick auf den Ausbildungsmarkt: Zum Stichtag 11. August waren im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen noch 86 junge Menschen auf Ausbildungsplatzsuche mit Starttermin im Herbst gemeldet. Dem gegenüber standen 301 unbesetzte Lehrstellen. Die meisten Angebote gab es im Verkauf (59), für medizinische*r und zahnmedizinische*r Fachangestellte*r (33) und für Koch/Köchin (11).

  • Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.642 Bürger*innen arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 3,0 Prozent (Vormonat: 3,0; August 2019: 2,2 Prozent) entspricht. Davon sind 1.213 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, einer mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II  Empfänger*innen nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als "zugelassener kommunaler Träger" (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 429 Arbeitslose gemeldet, 23 weniger als im Juli. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.226 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 979 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Bis zum 26. August: 1.416 Anzeigen für Kurzarbeit für 13.528 Mitarbeiter*innen.

Ein kurzer Blick auf den Ausbildungsmarkt: Zum Stichtag 11. August waren im Landkreis Miesbach noch 56 junge Menschen gemeldet, die nach einem Ausbildungsplatz mit Starttermin im Herbst suchen. Dem gegenüber standen 247 unbesetzte Lehrstellen. Die meisten Angebote gab es noch in den Berufsgruppen Verkauf (67), Koch/Köchin (17) und Handelsfachwirt/in (Ausbildung) (15).

Allgemeine Hinweise:

  • Ab Berichtsmonat Mai 2020 wurden die Bezugsgrößen zur Berechnung der Arbeits­losenquote aktualisiert.
  • Seit Berichtsmonat März 2011 ist die statistische Berichterstattung zu Arbeitslosig­keit und Arbeitsuche auf eine integrierte Datenbasis umgestellt. Die Daten aus VerBIS und XSozial werden in den Statistik-IT-Verfahren nun so zusammenge­führt, dass ein zutreffender Verlauf der einzelnen Arbeitslosigkeitsperioden zu­grunde gelegt wird – auch dann, wenn Arbeitslose in einen anderen Trägerbezirk wechseln. Insbesondere können durch das neue Verfahren Doppelerfassungen von Arbeitslosen vermieden werden